Mittwoch, 31. Dezember 2008

Japan: Frohes neues Jahr!

Shirahama Onsen Neujahrsfeuerwerk

Dienstag, 30. Dezember 2008

Japan: Tag 7: Tokyo

Das Programm für heute fiel leider komplett flach. Meine Mutter musste das Bett hüten und ich hatte mich ebenfalls in Jigokudani verkühlt. Ich war bei dem kalten Wind und Schneetreiben länger als ich sollte draußen geblieben. Tatsächlich ging ich erst in die Hütte um mich aufzuwärmen als meine Finger nicht mehr den Abzug der Kamera drücken konnten... oje. Am Nachmittag schleppte ich mich zwar noch eine Station weiter nach Akihabara um mir ein paar gebrauchte Spiele für meine Wii zu kaufen, das war es aber dann auch schon. Den Rest der Zeit teilte ich mit meiner Mutter das Zimmer während wir husteten und schnieften.

Die Gefahren die man auf sich nimmt, wenn man im Winter verreisen will... und zwar nicht in den Süden! Trotzdem die Affen waren's wert!

Japan: Tag 6: Yudanaka, Jigokudani, Tokyo

Spannend, spannend!
Heute in der Früh wachte ich wohlig warm unter meinen vielen Decken auf, im Zimmer hatte es jedoch nur noch 4 Grad Celsius! Diese japanischen Häuser sind wirklich nicht abgedichtet und die Gasheizer kann man in der Nacht nicht laufen lassen, weil es zu gefährlich ist. Meine Mutter hatte jedoch die warmen Wolldecken statt auf sich unter sich gelegt und fror entsprechend. Es war gleich klar, dass sie sich ziemlich erkältet hatte und hohes Fieber hatte. Da damit nicht zum Spaßen ist, bat ich die Besitzerin der Pension uns zu einem Arzt zu bringen.

Der war zum Glück gleich ums Eck, da jedoch über Nacht sehr viel Schnee gefallen war, nahmen wir doch das Taxi. Der Arzt war dann supergründlich und hat verschiedene Antikörper und sonst was für Tests gemacht. Auch die Lungenfunktion getestet etc. Meine Mutter war nah am Rande einer Lungenentzündung und bekam Antibiotika, ein Schmerzmittel und ein Hustenmittel verschrieben. Dazu kam noch ein Zettel zum Eintragen der Temperatur und mit den Untersuchungsergebnissen damit wir das notfalls an einen Arzt in Tokyo weitergeben konnten. Die Medikamente bekam sie gleich abgezählt auf die Dauer der Behandlung. Alles in Allem hat das nur 7000 Yen gekostet. Die Versicherung wird das übernehmen, aber trotzdem gut zu wissen, dass es notfalls nicht so viel kostet.

Die Besitzerin der Pension war so nett uns das Zimmer kostenlos länger zu überlassen. Da es jetzt schön wohlig warm dort war mit der Heizung, legte sich meine Mutter wieder hin und nahm ihre Medis. Danach war sie erst einmal für einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Nach einigem hin und her entschied ich mich doch allein zu den Affen nach Jigokudani zu fahren. Da der Bus zu lange dauern würde nahm ich ein Taxi hin für knapp 1500 Yen. Danach war es noch ein angenehmer Spaziergang durch den schneebedeckten Wald von ca. 20 Minuten Dauer.
Über Nacht wurde alles Weiß
Nachdem ich meine 500 Yen Eintritt gezahlt hatte, bog ich um das Gebäude und sah schon die Affen. Dutzende von ihnen saßen am Fluss oder liefen die Pfade entlang und in der heißen Quelle saßen sicher auch mehr als 10. Mein erster Eindruck war, dass sie deutlich kleiner waren, als ich gedacht hatte. Mein zweiter: Wow, so viele Leute! Tatsächlich waren einige mit ihrer gesamten Kameraausrüstung und Mega-Objektiven ausgerückt. Die Affen schien das meistens nicht zu stören. Ich stürzte mich dann ebenfalls ins Getümmel und machte fast den ganzen Chip voll. Da meine Brillen aber belaufen waren drückte ich nur auf gut Glück in die ungefähre Richtung der Affen ab.
Es war wirklich kalt.
Maximales Eintauchen war notwendig.
Am Kopf sammelte sich dann jedoch ein Schneegupf
Ich wäre sehr gerne länger geblieben und hätte mir gern Zeit genommen die Affen genauer zu beobachten. Einige spielten, einige sammelten Futter, einige versuchten vor einem Partner Eindruck zu schinden und dann gab es noch die mit Jungen. Leider musste ich leider wieder zurück. Nachdem ich mich etwas in der Hütte aufgewärmt hatte, ging es also wieder hinunter. Interessanterweise waren deutlich mehr ausländische Besucher hier als sonst wo. Die Bilder von den Affen sind aber auch weltweit immer wieder in den Zeitungen zu sehen, selbst bei uns :)
Junger Japan-Makake (Macaca fuscata)
Mutter und Kind
Zurück in Yudanaka packte ich meine Mutter gut ein, ihr ging es nach den Medikamenten deutlich besser, und die Besitzerin brachte uns mit dem Auto zum Bahnhof. Dort wartete sie noch bis der Zug abfuhr und winkte uns nach. Ich kann gar nicht sagen wie dankbar ich bin! Ich werde ihr ein kleines Dankeschön aus Österreich schicken.

Mit dem Zug ging es dann nach Nagano und von dort mit dem Shinkansen direkt nach Tokyo. Dort bezogen wir wieder in Kanda unser Hotel.
Nagano Winterwunderland
Fuji-san vor Tokyo
Fuji im Sonnenuntergang
Resourcen:
Jigakudani Monkey Park (mit Webcam)

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Japan: Tag 5: Matsushima, Yudanaka Onsen

Fischer in der Bucht von Matsushima

Gleich in der Nähe von Sendai gibt es einen der drei schönsten Orte Japans (die Japaner lieben es die drei so und so aufzulisten). Dabei handelt es sich um eine Bucht mit über 200 größeren und kleineren Inseln, die mit Kiefern bewachsen sind. Der Name Matsushima bedeutet wörtlich Kieferninseln. Am schönsten ist hier der Sonnenaufgang mit den vielen kleinen Inseln im Vordergrund, aber auch so ist es wunderschön.

Kieferninselchen

Kein Sonnenaufgang, aber interessante Lichtstimmung

Wir hatten heute ausgeschlafen und da es meiner Mutter etwas besser ging, fuhren wir nach Matsushima. Nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt (unbedingt an der Touristeninformation nach einem deutschen Flyer fragen! Es wurden 2001 10 000 Stück davon gedruckt und die sind offensichtlich immer noch nicht aufgebraucht!) ist der Hafen. Von hier legen Schiffe ab, die Rundfahrten durch die Bucht machen, oder sogar bis nach Sendai fahren.

Kormorane auf einem Felsinselchen
Raubvogel gegen Schlechtwetterhimmel

Da wir nicht viel Zeit hatten, entschieden wir uns für die 50-minütige Rundfahrt. Wahlweise im Inneren des Schiffes mit großen Fenstern (meine Mutter) oder frierend draußen (ich) hatte man einen tollen Ausblick. Viele der Inseln haben eigene Geschichten, die auf Japanisch und Englisch erklärt werden. Die meisten, die draußen standen hatten jedoch ihren Spaß mit Möwen und Adler (?) füttern. Für 100 Yen konnte man Snacks kaufen für die Vögel, die zum Teil im Flug aus der Hand fraßen. Es gab also für groß und klein viel zu staunen.
Eine Sekunde später war der Snack weg

Junge Möwe im Vorbeiflug

Ein schöner Raubvogel (nur was für einer?)

Danach ging es noch zu einem bekannten Zen-Tempel der Gegend und zurück zum Bahnhof. Eigentlich ist dies ein schöner Tagesausflug von Sendai aus, aber uns blieb leider nur wenig Zeit, da wir erst später als geplant hergekommen waren. Meine Mutter bekam auch schon wieder Fieber, also ging es zurück mit dem Zug nach Sendai und von dort mit dem Shinkansen in die japanischen Alpen nach Nagano. Dort noch einmal mit dem Lokalzug bis nach Yudanaka Onsen und wir hatten unser Ziel für heute Abend erreicht.

Wir wurden überaus freundlich in unserer Privatpension erwartet und uns wurde gleich ein Festmahl serviert. Da meine Mutter wenig Appetit hatte, vertilgte ich Essen für zwei :) Während meine Mutter sich hinlegte, machte ich mich auf einen Spaziergang durchs Dorf. Da es schneite. hatte man mir einen Regenschirm mitgegeben und in der Stille erwischte ich mich unvermittelt wie ich "Singing in the Rain" summte. Nachdem ich die Kalorien etwas abgearbeitet hatte, ging es in den Onsen, der hier super heiß war und die Kälte komplett aus den Knochen trieb. Inzwischen ist draußen alles Schneeweiß, wo es bei unserer Ankunft noch regennass war. Ungefähr 10cm sind schon gefallen.

Yudanaka Onsen im Regen

Sympathisches Lokal im Ort

Schnee auf Schrein :)

Singing in the Snow

Morgen besuchen wir die berühmten Affen, die in den heißen Quellen baden und dann geht es zurück nach Tokyo.

Addendum: Ich habe folgenden Bericht einer Familie, die zu der Zeit des großen Tohoku Erdbeben und Tsunami in Matsushima war gefunden.  Dank der vielen vorgelagerten Inseln sind die Verluste dort geringer als in den umliegenden Gemeinden. Als eine Stadt die vom Tourismus lebt, bitte ich darum, dass die, die dort waren davon erzählen, wie schön es dort ist, und die, die daran denken dorthin zu fahren, dieses auch tun sobald es wieder möglich ist.

Japan: Tag 4: Nikko, Chuzenji und Sendai

Nikko ist UNESCO Weltkulturerbe
Ich wachte früh im kühlen Zimmer auf und stellte einmal die Heizung an. Erst nach einer halben Stunde, als es wieder halbwegs warm war, kroch ich aus dem warmen Futon heraus um meine Mutter zu wecken. Wir ließen uns mit dem Aufstehen ziemlich Zeit und waren dennoch bereits um 10:00 an den Hauptsehenswürdigkeiten von Nikko.
Schnitzereien am Eingangstor zum Toshogu
Ursprünglich war dies nur eine Gegend für eremitisch lebende Mönche, doch als der erste Shogun starb, ließ er sich hier begraben und sein Enkel baute dann den bombastischen Toshogu Schrein/Tempel für ihn. Es ist nicht möglich in Worte zu fassen, wie über drüber dieser Tempel ist, überall Gold, Schnitzereien, Malereien, etc. Die berühmten drei Affen (Sieh nichts böses, Sag nichts böses, Hör nichts böses) sind zum Beispiel hier. Gern hab ich auch den Drachen an der Decke, der nur ein Echo macht, wenn man unter seinen Kopf steht. Und natürlich die schlafende Katze (für die man jedoch extra zahlen muss), die über einem Durchgang hinein geschnitzt wurde und sogar jetzt noch lebensecht wirkt. Die ganzen nachgemachten Schnitzereien zum Kaufen sind nicht einmal halb so gut, obwohl es heutzutage doch schon andere Methoden gibt.
Details der Schnitzereien am Toshogu
Zum Thema Kaufen: Vor dem Eingang zum Toshogu saß ein alter Mann, der Trillerpfeifen aus Bambus in Vogelform verkaufte. Er füttert immer eine kleine schwarze Katze, die bereits vor ihm da war und auf ihn gewartet hat. Er meinte er kann es sich nicht erlauben krank zu werden, weil sonst niemand die Katze füttert (sie heißt "Kuro", Schwarz). Also wenn ihn jemand sieht, kauft ihm eine Trillerpfeife ab, die Dinger sind toll und sicher ein nettes Geschenk!
Kuro und sein Freund
Daneben gibt es unter anderem noch den Futarasan-Schrein, der zum Schutz von Nikko errichtet wurde und noch zwei Vettern hat, einen davon am Chuzenji-See. Dort ist unter anderem eine heilige Quelle, deren Wasser man trinken (und sogar mitnehmen) kann, das wahrscheinlich längste Schwert der Welt und die Möglichkeit sein Glück zu verbessern indem man zwei von drei Ringe über die passenden Stecken wirft. Also viel zu tun und somit sehr zu empfehlen.

Heilige Quelle des Futarasan Schreins
Mein Lieblingsplatz in Nikko ist jedoch der Rinnoji Taiyuin (man möge mir verzeihen, wenn der Name nicht genau stimmt, habe gerade nichts zum nachsehen). Der Tempel wurde nach Iemitsus (der oben genannte Enkel des ersten Shoguns) Tod erbaut. Nicht annähernd so prachtvoll wie der Toshogu, strahlt er jedoch eine tiefe Ruhe aus. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich nur sehr wenige bis dahin verirren. Die Handwerkskunst ist jedoch ebenso beeindruckend, vor allem wenn man sich Zeit nimmt und die Details genießt. Mir gefällt vor allem die Halle mit den aufsteigenden und absteigenden Drachen an der Decke. Die mit den Perlen tragen Wünsche gen Himmel und die anderen kommen wieder herab. Draußen stehen auch noch Laternen mit lauter kleinen Drachen. Mein Geheimtipp!

Schnitzereien am Rinnoji Tayuin
Danach ging es mit dem Bus zum Chuzenji-See. Da es aber sehr, sehr kalt war, warfen wir nur einen kurzen Blick drauf. Am Schönsten ist er bei Sonnenuntergang, dafür waren wir aber etwas zu früh. Danach spazierten wir noch zum Kegon Wasserfall, einem der höchsten Japans und genossen den Anblick. Wir waren praktisch allein dort an dem Tag!
Eisigkalter Chuzenji-See
Winterlicher Kegon Wasserfall
Danach ging es zurück über die Irohazaka Straße mit ihren unzähligen Kurven (hier möchte ich nicht Busfahrer sein!) zurück zum Bahnhof. Unsere Gastgeberin war so lieb unsere Trollies zum Bahnhof zu bringen und dann ging es mit dem Zug zurück nach Utsunomiya und von dort mit dem Shinkansen nach Sendai. Ins Hotel eingecheckt gingen wir eine der Einkaufstrassen entlang in Richtung der berühmten Weihnachtsbeleuchtung. Nachdem wir uns leckere Spießchen (unter anderem mit der lokalen Spezialität Gyuu-tan, Rinderzunge) eingeworfen hatten, ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel, da es meiner Mutter leider nicht gut ging. Die Arme hatte sich verkühlt. So endete der Heilige Abend leider mit Medikamenten statt Weihnachtsbeleuchtung.
Sendai Einkaufsstraßen mit Weihnachtsbeleuchtung

Japan: Kleines Zwischending

Leider funktioniert das Raufladen von Bildern im Moment nicht (für die die sich wundern warum es diesmal keins gab).

Ausserdem sind wir gezwungen unsere Planung etwas umzustellen, da meine Mutter leider krank ist. Heute schauen wir bei einem Arzt vorbei, da sie 38 Grad Fieber hat und Husten, Gliederschmerzen, etc. Ein möglicher Bandscheibenvorfall (vom langen Sitzen im Flugzeug) liegt ebenfalls im Bereich des möglichen, da sie ziemliche Schmerzen hat im Rücken und wir deswegen schon das Programm sehr reduziert haben. Gegen letzteres lässt sich jedoch im Moment nichts machen.

Unser Hotel heute hat soweit ich mich erinnere kein Internet. Ich melde mich somit übermorgen wieder mit einem Update.

Japan: Tag 3: Kaiserpalast Reloaded und Nikko

Heute gingen wir es etwas ruhiger an. Unser Check-out war erst um 10:00 und wir blieben bis zur letzten Sekunde. Danach ging es nur mit unseren kleinen Trolleys zum Tokyo Bahnhof. Da heute jedoch der 23. und somit der Geburtstag des Kaisers war, entschieden wir uns noch einmal auf einen Sprung zum Kaiserpalast zu schauen.

Security und perfektes Wetter
Zu unserem Erstaunen waren zwar viele Leute dort, aber nicht so viele, wie wir erwartet hatten. Als wir erfuhren, dass die Wartezeit nur 30 Minuten war, entschlossen wir uns doch einen Blick hinein zu werfen. Die Chance hinter die Mauern zu sehen ergibt sich nur sehr selten. Beim Security Check ließen wir unsere Trolleys zurück und wanderten die sonst versperrte Brücke hinüber in den Garten dahinter. In einem Bogen ging es dann wieder zurück und über eine weitere Brücke mit einem wunderschönen Blick auf das Stück Palast, dass man sonst nur gerade noch sehen kann.

Ein seltener Blickwinkel
Knapp darauf war dann auch schon das Hauptgebäude, ein aus Beton errichteter funktioneller Komplex, der mit seinem Gegenstück in Kyoto nur noch die Form gemeinsam hatte. Davor war ein riesiger Platz auf dem sich bereits einige Leute versammelt hatten. Am Eingang waren kleine japanische Papierfahnen überreicht worden, die jetzt hie und da über der Menge auftauchten. Eine Durchsage verkündete, dass sich der Kaiser bald zeigen wurde.

Kaiserpalast Kyoto - yup, das ist er...
Der Kaiser uns seine ganze Familie waren da!
Die Presse war auch da!
Kurz darauf war es auch soweit, die Fahnen schossen alle in die Höhe und wirbelten wie verrückt als sich die Kaiserfamilie auf einem verglasten Balkon zeigte. Da jedoch auch viele Touristen da waren, gab es auch viele klickende Kameras. Nach einer kurzen und schmerzlosen Ansprache wurden wir dann einen Hügeln hinab geleitet und zu einem anderen Ausgang gebracht. Dort wartete auch schon unser Gepäck auf uns.

Auf dem Rückweg staute es ein kleines bisschen :)
Nach einer kleinen Stärkung nahmen wir den Shinkansen Expresszug bis nach Utsunomiya und stiegen dann in die lokale Nikko Linie ein. Kurz vor drei waren wir dann auch schon in Nikko. Zu unserem Leidwesen hatte jedoch die warme Temperatur nicht angehalten. In Tokyo hatten wir bei strahlendem Wetter vielleicht 10 Grad, in Nikko hatte es bei bewölktem Himmel deutlich weniger. Wir machen uns zu Fuß mit unseren Trolleys auf den Weg zu unserer Unterkunft, als wir jedoch ankamen, war niemand da. Wir warteten ein bisschen und gerade als wir uns entschieden wieder in die Stadt zu gehen, kam die Besitzerin der Privatpension.

Unser Zimmer war schön groß, sehr sauber und mit zwei Futons zum Schlafen versehen. Mindestens fünf Decken waren dort drauf gehäuft, denn die meisten japanischen Häuser haben noch nie etwas von Isolierung gehört :) Dafür gab es einen Gas-Heizer und eine Klimaanlage=Heizung im Zimmer.

Nachdem wir unser Gepäck los waren, gingen wir zurück in die Stadt um etwas zu Essen zu suchen, als der Schnee einsetzte. Ja tatsächlich, vor einem Tag noch im T-Shirt unterwegs und nun Schnee. Wir fanden uns ein nettes Lokal zum Essen und entschieden uns dann aufgrund des Wetters zurück ins Hotel zu gehen. Unterwegs lockte uns eine Tafel jedoch zu einem Onsen, einer Thermalquelle, und wir machten einen kleinen Abstecher dort hin. Das Bad war zwar sehr klein, aber recht nett.

Aufgewärmt ging es zurück ins Zimmer. Die Heizungen angeworfen, wurde es schnell warm. Vor dem Einschlafen drehten wir die Gasheizung aus Sicherheitsgründen jedoch ab und krochen unter unsere Decken, wo es bereits wohlig warm war.

Montag, 22. Dezember 2008

Japan: Tag 2: Tokyo und Yokohama


Heute morgen wurden erst einmal fleissig Weihnachtskarten geschrieben, stilgemäss japanische Sehenswürdigkeiten im Schnee mit kleinen, wuzeligen Weihnachtsmännern und speziellen Neujahrs Hello Kitty Briefmarken.

Unser erster Stop war die riesige Tokyo Station, wo wir wieder meine in Japan lebende Freundin trafen. Von dort ging es zu Fuss zum Kaiserpalast, wobei ich mich so verquatschte, dass ich vergaß die Tokyo Station zu fotografieren. Sollte man wirklich nicht verpassen! Der Kaiserpalast in Tokyo ist von einer Mauer mit Graben umgeben in dessen Wasser unzählige Koi (Karpfen) schwimmen. Diesen Sommer gab es einen ziemlichen Skandal weil ein Tourist dort ins Wasser gesprungen ist um zu Baden! Vom Palast selber sieht man eigentlich kaum etwas von draussen und hinein kann man nur einmal im Jahr, am Tag des Geburtstags des Kaisers, also morgen! Millionen von Menschen pilgern her um sich das nicht entgehen zu lassen und heute wurden bereits überall Hütchen aufgestellt und Bahnen fuer die Wartenden eingerichtet, damit morgen alles gut abläuft. Heute war es aber ansonsten sehr, sehr still. Das Wetter hat sich leider auch wieder darauf besonnen, das es Winter ist und obwohl es noch recht warm war, waren Wolken aufgezogen und es ging ein ziemlich kühler Wind.

Jede Menge Hütchen vorm Kaiserpalast

Bewachter Eingang zum Kaiserpalast

Nachdem wir die obligatorischen Fotos vorm Eingangstor und mit Torwache gemacht hatten (und sogar zufällig den Austausch der Wachen gesehen hatten) ging es zur nächsten U-Bahn und dann zum Tokyo Tower. Dieser ist mit 333m knapp höher als der Eifelturm in Paris. Heuer ist das 50-jährige Jubileum, deswegen wurde er letzten Herbst frisch angestrichen und glänzt jetzt in Orange und Weiss. Da es schon nach Mittag war, waren die Busse mit den Gruppen bereits weg. Nachteil davon war jedoch, das es bereits ziemlich diesig geworden war und man nicht so weit sah. Trotzdem war es lustig, vor allem die Glasböden sorgten für etwas Nervenkitzel. Eigentlich könnte man noch höher fahren, aber bei dem Wetter haben wir uns dagegen entschieden. So viel mehr hätte man wohl auch nicht gesehen. Eigentlich ist es aber am Abend am schönsten, 1. ist der Tower dann wunderschön erleuchtet (zur Zeit sehr weihnachtlich mit blauer Spitze) und 2. ist Tokyo bei Nacht einfach um vieles schöner! Die Chance den Fuji sehen zu können lockt mich trotzdem immer wieder tagsüber hinauf :)

Auch der Tokyo Tower ist weihnachtlich geschmückt

Auch direkt nach unten gibt es Fenster

Danach ging es zurück zum Zug, unterwegs kamen wir jedoch noch am Zoujou-ji Tempel vorbei. Im Frühling muss es wunderschön sein, weil ringsherum Zierkirschen stehen und hinten der Tokyo Tower alles überragt. Auffallend waren hier unzählige Jizou Statuen (siehe oberstes Bild), einem Schutzheiligen für Kinder, die vor Ihren Eltern gestorben sind, aber auch für Reisende. Der Tempel selbst wurde im zweiten Weltkrieg grösstenteils zerstört und ist nun deutlich kleiner als zuvor. Mehrere Tokugawa Shogune waren/sind dort begraben. Eine nette Sehenswürdigkeit ist auch eine Zeder, die dort vom zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Grant, gepflanzt wurde. Der Baum ist inzwischen weit über 100 Jahre alt und sehr beeindruckend. Gleich dahinter (oder davor, je nachdem von welcher Seite man kommt) ist das Sangetsudan Tor, der einzige Teil des Tempels, der den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden hat.

Jizou Statuen am Zoujou-Ji Tempel

Danach ging es für meine Mutter und mich nach Yokohama. Da ich dort ein Jahr als Austauschstudentin gelebt hatte, zeigte ich ihr "meine Plätze" am Westausgang des Bahnhofes. Es handelt sich hierbei um das Vergnügungsviertel mit Kino, Spielhallen, Geschäften und jede Menge Restaurants. Dabei überquert man einen kleinen Fluss unter dessen Brücke immer riesige Karpfen herumschwimmen. Ich frag mich ob jemand sie füttert, beobachtet habe ich das jedoch noch nie. Da ich die Gegend wie meine Westentasche kenne hab ich natürlich wieder komplett auf Fotos vergessen, seufz.

Es wurde zum Abend hin schon empfindlich kühl und so machten wir uns auf den Weg zu einer japanischen Uni-Freundin, die uns zu sich eingeladen hatte. Wir wurden von ihr und ihrer Familie herzlichst empfangen und dann gab es mein Leibgericht, das beste japanische Curry der Welt! Man kann sich das etwas wie ein Kartoffelgulasch nur mit Currygewuerz statt Paprika vorstellen. Jeder bereitet das etwas anders zu, aber hausgemacht schmeckt es einfach am Besten! Etwas anderes das noch besonders ist in Japan ist, dass das Obst und Gemüse sehr intensiv schmeckt. Dafuer ist es auch teurer als bei uns, aber 100 Mal besser als die wässrigen Tomaten bei uns. Und dazu noch ein Sesam-Dressing, hmmmm...

Um kurz vor neun machten wir uns auf dem Heimweg. Es hatte deutlich abgekühlt und zu regnen begonnen. Wir nutzten die längere Zugfahrt (zum Glück fuhr der Zug im einem durch bis zu unserer Station) zum Schlafen. Ich weiss nicht woran es liegt, aber in den japanischen Zügen kann man super schlafen. Auch rundherum schlafen sehr viele Leute. Oft kommt es vor, dass jemand einschläft und dann den Kopf auf die Schultern seines Sitznachbarn legt und das wird meistens kommentarlos ignoriert :) Ich glaube es liegt unter anderem daran, dass die Sitze entlang der Fenster sind und man so durch das Beschleunigen und Abstoppen in den Schlaf geschunkelt wird, während man, wenn man in Fahrtrichtung sitzt meistens nach vor geworfen wird und so aufwacht, aber wer weiss?

Nach einem weiterem heissen Bad im hoteleigenen Spa geht es jetzt ins Bett. Morgen schauen wir kurz beim Kaiserpalast vorbei (vielleicht, mal sehen) um uns die Menschenmassen anzusehen. Vorausgesetzt wir kommen überhaupt bis dorthin! Ansonsten oder danach geht es dann in den Norden nach Nikko. Soweit ich mich erinnern kann gibt es dort kein Internet im Hotel, das nächste Update gibt es also erst übermorgen aus Sendai!

Sonntag, 21. Dezember 2008

Japan: Flug und Tag 1: Tokyo

Der Flug war recht angenehm, so angenehm wie 11 Stunden im Flugzeug nur sein können. Abgesehen von der zweifelhaften Farbwahl beim Design der Kabine und der Tatsache, dass es kein Video on Demand System gibt, war der Flug mit der Austrian aber in Ordnung. Ach ja, es gab außer einem Speibsackerl nichts für den Fluggast. Ich bin zwar von der British verwöhnt, weil's dort immer Zahnbürste, Socken, Schlafmaske etc. gibt, aber gar nichts? War um ehrlich zu sein etwas schockiert darüber. Dafür ist das Gebäck bei der Austrian das Beste schlechthin!

Nach der Ankunft sind wir recht schnell durch die Kontrollen gekommen und es hat sich gezeigt, dass man selbst für Fingerabdrücke und Foto kein English braucht. Zumindest ist meine Mutter gut durchgekommen. Gepäck war auch schon da und der Zoll schnell und schmerzlos. Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr am Terminal 1 angekommen, das Design ist aber ähnlich und so hatte ich mit Hilfe eines englischen Tarif-Plans auch bald ein Handy für unterwegs gemietet. Praktisch, da besorgte Freunde und Verwandte einen jederzeit erreichen können und weil mal jederzeit bei Hotels anrufen kann, wenn man sich verspäten sollte. Für den Notfall kann man auch das Internet verwenden und Zugpläne online nachsehen.

Danach wurde der Japan Rail Pass eingetauscht. Gültig ist er ab dem 23., für Tokyo ist er nämlich nur eine Geldverschwendung, außer man macht dazwischen längere Reisen. Dazu gab's noch das Suica und Narita Express Ticket, eine Verbindung aus der praktischen Pre-Paid Suica Fahrkarte (der Fahrpreis wird automatisch abgebucht) und einem Halbpreisticket für den Narita Express. Da wir gerade einen Zug verpasst hatten, blieb noch Zeit für eine kurze Stärkung im Starbucks.

Die Zugfahrt selbst war angenehm und eventlos. Uns war aber nach der Ankunft in Tokyo, trotz angeblich nur 3 Grad um 9 Uhr morgens, klar, dass wir etwas zu warm angezogen war. Zumindest der Flughafen und der Flughafenexpress waren super gut geheizt. Bei der Ankunft in der Tokyo Station zeigte sich jedoch, dass es nicht nur im Inneren so war, eine Tafel verkündete 19 Grad in Tokyo! Wir fuhren die eine Station zurück nach Kanda, wo wir unser Hotel gebucht hatten und mussten erkennen, das es die 19 Grad aber auch nur im Schatten hatte. In der Sonne war es deutlich wärmer und das Ende Dezember!

Nachdem wir eingecheckt (Zimmer erst ab 14 Uhr verfügbar) und unser Gepäck in Verwahrung gegeben hatten ging es mit dem Expresszug direkt nach Shinjuku und von dort ins Mode-Viertel Harajuku. Bei blendendem Sonnenschein begafften wir mit den anderen Touristen, die aussergewöhnlichen Gestalten, die sich jeden Sonntag unter Blitzgewitter zur Schau stellen. Danach spazierten wir durch den angenehm warmen Wald in Richtung Meiji Schrein. Unterwegs entdeckten wir einen Garten, Eintritt 500 Yen, und nahmen uns die Zeit. Obwohl es Winter war, gab es immer noch einiges zu sehen. Erstaunt war ich, dass einige Baeume noch nicht ihr strahlend rot-gelb-oranges Herbstlaub verloren hatten. Was für ein wunderschöner Anblick!
Freundlicher Empfang in Harajuku

Herbstlaub Ende Dezember in Tokyo

Nachdem wir uns etwas auf einem Bankerl ausgeruht hatten, fanden wir in einem Eck des Gartens eine Ansammlung von Japanern, die sich vor einem Brunnen anstellten. Auf meine Frage hin, wurde mit erklärt, dass das Wasser Glueck bringt und ein starker "power point" ist. Gegenstaende, die man hineinhaelt, werden zu Gluecksbringern. Die meisten jedoch wuschen ihre Hände und berührten dann ihr Gesicht und ihren Kopf. Etwas mehr Glück kann nie schaden, also schlossen sich meine Mutter und ich den Japanern an.

Danach ging es nun aber wirklich zum Meiji Schrein. Das ist ein sehr beliebter Ort zum Heiraten und oft sieht man hier sehr traditionell eingekleidete Paare, diesmal war aber niemand ausser Touristen vor Ort. Der Meiji Schrein ist vor allem für seine Lern-Glücksbringer bekannt. Vor den Prüfungen pilgern hier massenweise Studenten her. Mir ist, um ehrlich zu sein, nicht so wohl bei den Gedanken einen Menschen (den ehemaligen Meiji Kaiser) anzubeten, deswegen hab ich hier diesmal nichts gekauft. Trotzdem gab's für meine Mutter eine kurze Einführung zur rituellen Reinigung vor dem Betreten eines Schreines :)
Eingang zum Meiji Schrein

Zu der Zeit als wir dort waren, wurde gerade eine Zeremonie durchgeführt, die mit lauten Trommelschlaegen angekuendit wurde. Eine Riesentrommel war das und irrsinnig laut! Auf jeden Fall die Aufregung wert, die sich unter den Touristen zeigte :)
Stiller Flecken im Meiji Schrein

Dannach spazierten wir in Richtung Shinjuku und besuchten den Takashima Departement Store. Vom 13. Stock gibt es nämlich einen schönen (gratis) Ausblick auf Tokyo. Wenn nicht so ein starker Wind gewesen wäre (einige Züge mussten stehen bleiben, bzw. verspäteten sich am Abend deswegen), dann wäre es perfekt zum Cafe trinken oder zum Essen gewesen. Warm war es trotz Wind immer noch. Nachdem wir uns im Hello Kitty Postamt mit Briefmarken und im Geschäft daneben mit Weihnachtspostkarten eingedeckt hatten, ging es wieder auf die Promenade im 2. Stock, dort ist nämlich jedes Jahr die berühmte Weihnachtsbeleuchtung des Kaufhauses aufgebaut. Diesmal zog jedoch die Beleuchtung auf der anderen Seite der Gleise meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Baüme waren dort mit blauen und weissen Lichtern geschmückt worden. Im Hintergrund ragten wahlweise die Wolkenkrazer von Shinjuku, oder der Docomo Turm in die Höhe. Selten etwas so Hübsches gesehen!
Weihnachtsbeleuchtung in Shinjuku

Nach dem langen Flug waren wir doch schon etwas geschlaucht. Zurück im Hotel bezogen wir unser kleines, aber feines Zimmer. Während meine Mutter etwas schlief, genoss ich den Spa-Bereich des Hotels, den ich ganz für mich allein hatte. Am Abend besuchte uns dann noch eine Freundin und wir genossen einen stärkenden Ramen-Nudeltopf bei einem Plausch. Und jetzt heisst es auch für mich schlafen, meine Mutter hat bereits einen Vorsprung :)

Suica & N'Ex
Japan Rail Pass

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