Montag, 12. Dezember 2011

Japan: Hateruma, die südlichste Insel Japans

Der Bus der Kabira-Line setzte mich direkt vor dem Fähren-Terminal von Ishigaki ab. Es gibt insgesamt drei Möglichkeiten von hier aus die Insel Hateruma zu erreichen:
  1.  Mit der Fähre von Anei-Kanko ist man in ca. 1h (je nach Seegang) auf Hateruma. Der One Way Preis sind 3000 Yen, Hin- und Retour kostet es nur noch 5700 Yen. Auf dieser Seite (nur Japanisch) sieht man ob die Fähre läuft. 波照間 steht für Hateruma und das deutlich rot markierte 欠航 für eine abgesagte Fährenverbindung.
  2. Mit der schönen, großen Katamaran Fähre von Hateruma Kaiun (leider seit 30.11.11 keine Webseite mehr vorhanden). Sie ist etwas teurer als Anei-Kanko, aber endlos angenehmer. Vor allem wenn man leicht seekrank wird. Der Counter ist etwas versteckt, am besten von der Touristeninfo im Terminal zeigen lassen. 
  3. Mit einem Charterflug oder Privatjet. Der reguläre Flugverkehr wurde vor ein paar Jahren eingestellt, aber in der Hauptsaison bringen einige Flieger auch Gruppen an Touristen hierher.
Die meisten Menschen kommen wegen dem absolut traumhaften Nishihama (West-Strand) nach Hateruma, und weil es die südlichste bewohnte Insel Japans ist.
Die unglaublichen Farben des Nishihama auf Hateruma (Iriomote ist im Hintergrund sichtbar)
In meinem Fall war jedoch der südlichste Punkt (bewohnte) Punkt Japans die Hauptanziehung. Selbstverständlich hatte ich da den Nishihama noch nicht gesehen!
Dieser Stein markiert den südlichsten (bewohnten) Ausläufer Japans
Aber fangen wir von vorne an. Mit der Anei-Kanko Fähre setzte ich nach Hateruma über. Leider durften wir aufgrund hoher Wellen nicht draußen sitzen, aber zum Glück war es doch nicht so schlimm. Ich fixierte den Horizont und in kürzester Zeit war ich schon auf Hateruma. Am Hafen erwartete mich bereits die Chefin meiner Unterkunft und brachte mich zum ihrer kleinen Pension namens Urizun-ya.

Die Pension wurde vom Besitzer selbst gebaut (man sieht Bilder dazu auf obiger Webseite) und ist definitiv nichts für Leute die verschließbare Türen brauchen. Mein "Zimmer" bestand aus einem mit Shoji-Türen begrenzten Raum (der dafür sehr groß war) mit einem Tischchen, ein paar Kleiderhaken auf einem Kleiderständer und meinen Futons. Wie ich später erfuhr gibt es auch zwei Zimmer mit Türen, aber ich habe keinen Blick hinein geworfen.

Ich hielt mich aber nicht länger in meiner Bleibe auf, da ich das schöne Wetter nutzen wollte. Ich ließ meinen Monsterkoffer im Zimmer (wer sollte hier auch schon was klauen) bei offenen Türen (zum durchlüften) stehen, packte mein Kamerazeugs und schnappte mir eins der Fahrräder.
Karte von Hateruma © Ishigaki City Tourism
 Meine Pension war gleich ums Eck vom Mini Store Banare auf der Karte und Nishihama nur ca. 5 Minuten entfernt. Vorausgesetzt man verfährt sich nicht, so wie ich. Dann dauert es etwas länger... Nishihama ist gleich neben dem Hafen und eigentlich sehr leicht zu finden.

Die Farben des Meeres, kombiniert mit den dunklen Flecken der Riffe und dem strahlenden weiß des Strandes sind einfach unbeschreiblich schön. Es ist kaum zu glauben, dass dieses kleine Fleckchen Paradies tatsächlich noch zu Japan gehört. Das Wasser ist absolut glasklar und bunte Fische schwimmen auch im flachen Wasser herum.
Auch unter der Oberfläche hat das Wasser eine bestechende Farbe
Blick von der Hafenmauer (inkl. Wellenbrecher) über die Koralleninseln von Nishihama
Und noch einmal Nishihama ohne Hafenmauer
Am Strand waren erstaunlich wenig Menschen. Einige wateten ins Meer und man konnte sehen, dass auch nach 20 Metern und mehr das Wasser nur knapp übers Knie ging. Sicher auch ein absoluter Traum zum Schnorcheln, sobald man etwas weiter draußen ist und zu den Koralleninseln kommt, aber heute war erst einmal Sightseeing angesagt. Übrigens gibt es auch eine Umkleidekabine am Strand und Wasser zum trinken oder Abspritzen.

Als nächstes ging es weiter nach Westen zum Hamazaki. Der Strand zieht sich von Nishihama weiter ums Eck und wer etwas Abgeschiedenheit mag, ist hier sehr gut aufgehoben. Leider ist die Farbe des Meeres nicht mehr so intensiv, dafür sorgen einige malerische Inselchen für einen guten Blickfänger.
Blick von Hamazaki in Richtung der Biegung hinter er sich Nishihama versteckt
In dem Grünzeug rund um den Strand wimmelte es nur vor schönen Schmetterlingen und auch Eidechsen. Außerdem fand ich auf einer angespülten oder vergessenen Tasche einen Gecko.
Ishigaki Eidechse (Eumeces stimpsoni bzw. Plestiodon stimpsonii)
Radena similis
Ein kleiner Gecko
Weiße Baumnyphe (Idea leuconoe)
An Zuckerrohrfelder ging es dann weiter nach Süden zum Hamashitan Hain.
Zuckerrohr ist DAS Produkt von Hateruma
Der Strand beim Hamashitan ist auch nicht schlecht!
Das Highlight sind aber die knorrigen Bäume die sich über die Felsen zum Meer schwingen.
Der nächste Strand war bei Kezaki und auch dort traf ich auf keine Menschenseele. Der Strand ist von beiden Seiten von Felsen umschlossen und nicht so fein, allerdings unheimlich romantisch.
Korallenstrand von Kezaki
Malerischer kleiner Strand auf Kezaki
Zufahrtsweg zum Strand mit einer Gewöhnlichen Rose (Pachliopta aristolochiae)
An diesem Punkt erkannte ich, dass ich den südlichsten Punkt leider nicht schaffe, wenn ich noch den Sonnenuntergang vom Nishihama sehen möchte. Die Sonne geht auch hier im Süden nämlich bereits um 18:00 herum unter und das auch noch ziemlich flott.

Da ich nicht durch das Mini-Städtchen im Zentrum der Insel fahren wollte, folgte ich der auf der Karte grün markierten Straße, die nicht direkt der Küste folgt. Ich kam am sehr schmächtigen Leuchtturm vorbei und folgte dann einem schönen Weg wieder Richtung Norden. Der Osten der Insel ist komplett anders als der Westen. Anstelle von Zuckerrohrfeldern findet man viel Weideland für die Ishigaki Rinder, sowie einige angebundene Ziegen.
Straße nach Norden an der Westküste von Hateruma
Eine der vielen Ziegen auf Hateruma
Umlegbare Windräder im Norden von Hateruma
Als ich Nishihama erreichte wurde es auch schon langsam Zeit. Zusammen mit einigen anderen suchte ich mir einen netten Platz und genoss das Schauspiel.
Abendstimmung am Nishihama
Noch einmal kommen die schönen Farben des Meeres hervor
Goldener Sonnenuntergang am Nishihama
Bald nach dem letzten Bild verschwandt die Sonne jedoch hinter den Wolken. Die Show war vorzeitig beendet worden. Auf dem Weg retour zur Pension traf ich noch auf diese haarigen Gesellen. Sie ließen die Fotos gnädig über sich ergehen, aber streicheln war leider nicht drin.
Streunende Tigerkatze auf Hateruma
Bis dahin und nicht weiter!
Jetzt reicht es aber mit den Fotos!
Auch wenn es so hell aussieht, das war nur dank meiner tollen Kamera! Als ich bei meiner Pension ankam (ich hatte den Sohn der Familie unterwegs getroffen, sonst hätte ich mich schon wieder verirrt) war es auch schon Zeit fürs Abendessen (und stockdunkel)!
Abendessen im Urizun-ya
Das Essen war einfache aber sehr leckere Hausmannskost und üppig genug für jemanden der vergessen hatte zu Mittag zu essen. Ich war der einzige Gast an dem Abend, also checkte ich nur mehr meine Mails am Gästecomputer und ging dann in mein Zimmer um den nächsten Tag zu planen, bevor es relativ früh ins Bett ging.

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