Freitag, 26. Dezember 2014

Japan: Rückkehr von Hahajima nach Chichijima

Ticket für die Hahajima-maru
In der Früh besorgte ich gleich mein Ticket für die Fähre retour nach Chichijima. Da bis zur Abfahrt noch etwas Zeit war spazierte ich einmal um die Touristen-Info am Hafen und bemerkte gleich dahinter einen Aufgang zu einem kleinen Schrein. Auf den Stiegen und auf den Vorplatz zum Schrein wimmelte es nur so vor Schnecken. Und ich hatte extra welche gesucht!
Kleiner Schrein hinter der Touristen-Info von Hahajima
Auf den abgefallenen Blättern...
...und den Früchten tummelten sich unzählige (endemische?) Schnecken.
Ein Signalhorn gab bekannt das man nun an Board gehen kann. Gleich beim Eingang befand sich ein Transportkäfig mit einer Katze drin. Darauf befand sich eine große Warnung, dass man bitte nicht reinschauen soll, weil die Katze nicht an Menschen gewöhnt ist. Oben steht, dass Katzen die in den Wäldern wohnen eingefangen werden, das sie die endemische Vogelpopulation dezimieren und nach Chichijima gebracht werden. Ich frag' mich was dort mit ihnen passiert...
Streunerkatze wird nach Chichijima gebracht.
Als die Fähre abgelegte, kam der nette Herr von der Touristen-Info heraus um nachzuwinken. Vielen Dank noch einmal für das in mich gesteckte Vertrauen und das geliehene Geld! Die Fahrt nach Chichijima war diesmal leider ziemlich wüst. Trotz Wind und hoher Wellen war es aber sehr diesig. Wale habe ich diesmal keine gesehen, zumindest keine, die ich verifizieren konnte.
Der nette Herr von der Touristen-Info winkte uns nach.
Der Wellengang war diesmal deutlich rauher.
Die Seagull wurde ziemlich durgeschaukelt, da war ich über meine Fähre froh.
Die vulkanischen Klippen von Chichijima begrüßten uns als erstes. Beeindruckend.
Das Kreuzfahrtschiff Nippon Maru war im Hafen als wir ankamen.
In Chichijima wartete bereits der Chef meiner neuen Unterkunft auf mich. Ich war nicht die einzige, die mit der Hahajima-maru angekommen war. Zum Glück hatte niemand etwas dagegen, dass wir kurz bei der Post stehen blieben. Endlich konnte ich wieder Geld beheben. Den Umschlag mit dem geliehnen Geld gab ich dann gleich bei der Touristen-Info schräg gegenüber ab. Füllt sich schon gut an wieder eigenes Geld zu haben!


Meine neue Unterkunft war diesmal in Ogiura und zwar direkt am Strand. Laut Info ist das die einzige Unterkunft die am Strand steht, da sie vor über 30 Jahren gebaut wurde und danach das Bauen dort untersagt wurde. Ich wollte einen anderen Teil der Insel sehen, deswegen viel meine Wahl auf das "Rock Wells", außerdem war es auch für Alleinreisende halbwegs bezahlbar.
Blick vom Strand Richtung Hafen
Der Strand direkt vor der Unterkunft
Zu Fuß ging ich den ganzen Strand ab. Am Ende (im oberen Bild sichtbar) befand sich wieder ein Bunker. Das Meer hier ist als gut zum Schnorcheln auf der Karte verzeichnet, aber dafür war mir das Wasser doch etwas zu kalt, zumindest ohne Wetsuit.

Ich ging weiter bis zum Sakiura Strand. Dort befindet sich ein Aussichtspunkt von dem man gut den Sonnenuntergang sehen kann. Und die Überreste der Hinkou-maru, die 1944 torpediert wurde und seitdem hier an der Küste vor sich hin rostet. Schnorcheln scheint hier wirklich toll zu sein, wenn man nach den Bilder in den Broschüren geht... aber ja... leider zu kalt das Wasser.
Profis und Laien versammeln sich am Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang.
Sonnengang in Sakiura mit der Hinkou-maru, die noch etwas aus dem Wasser ragt.
 Beim Rückweg freute ich mich schon auf das Essen. Gegessen wird im Rockwells gemeinsam. Der Raum ist Aufenthaltsraum, Speisezimmer und Abends auch Bar. Das Essen war gute japanische Hausmannskost. Ich war ziemlich baff als ich den Chef lobte und er meinte er hätte das Rock Wells erst zwei Jahre zuvor übernommen und dann erst mit dem Kochen angefangen. Er war als Bauarbeiter beim Straßenbau auf der Insel und als er hörte, dass der Besitzer verkaufen mag, hatte er sich entschlossen hier zu bleiben und die Pension zu führen. Beneidenswert :)
Abendessen im Rock Wells: einfache aber sehr leckere Hausmannskost frisch zubereitet.
Da ich für den nächsten Tag einen Ganztagesausflug zu einer unbewohnten Insel gebucht hatte, ging es diesmal relativ früh ins Bett.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Japan: Spaziergang durch Motochi und Haie, Haie, Haie

An meinem letzten Tag in Hahajima hatte ich nun eigentlich alles was ich sehen wollte gesehen. Als ich die Hahajima-maru im Hafen einlaufen sah, habe ich die Chance genutzt und ein paar Fotos gemacht.
Hahajima-maru im Hafen von Hahajima
Da gerade Beginn des neuen Schuljahres war, kamen die neuen Lehrer auf die Insel und wurden von ihren zukünftigen Schülern gegrüßt. Ein richtiges kleines Begrüßungskomittee.

Begrüßung der neuen Lehrer auf der Insel
Das Wetter war ziemlich wechselhaft, aber zum Glück hat es nicht geregnet. Ich nutzte die Chance in die Touristeninfo am Hafen zu schlüpfen, da ich ein kleines finanzielles Problem hatte: Der Bankomat auf der Insel war zwar in der Post aber nicht von der Post und akzeptierte somit keine ausländischen Karten. Nachdem die Hahajima-maru gerade im Hafen war, wollte ich fragen ob vielleicht jemand der hin- und her fährt eventuell für mich Geld abheben könnte auf Chichijima.
Wal-Skulptur vor der Touristen-Information in Hahajima

Der nette Herr in der Touri-Info war davon total schockiert und ich sah mich schon hin und her fahren nur um Geld abheben zu können, aber nein, mir wurde das fehlende Geld (rund 250 Euro) geliehen. Einfach so. Ohne von mir einen Ausweis oder sonst etwas sehen zu wollen. Ich konnte es nicht fassen. Ich sollte das Geld dann auf Chichijima in der Touri-Info abgeben und das war's. Es ist zwar nicht so als könnte man einfach abhauen mit dem Geld (immerhin sitzt man 24h auf dem Schiff nach Tokyo, da würde schon die Polizei bei der Ankunft warten), aber dennoch hat mich dieses Vertrauen sehr beeindruckt.

Danach entschied ich mich noch schnell zu einem Strand zu fahren, der nur wenigen Minuten vom Hafen entfernt liegt (man kommt auch zu Fuß hin): den Nankin-hama.
Nankin-hama auf Hahajima
Auf den ersten Blick war ich nicht gerade begeistert. Es war viel Treibgut angeschwemmt worden und der Strand war voller Steine und nicht besonders einladend.

Treibgut am Strand Nankin-hama auf Hahajima
Auf der rechten Seite gab es einen Vorsprung auf den ich kletterte um einen Blick ins Meer zu werfen. Laut Info sollte hier ein nettes Riff sein zum Schnorcheln (nicht das ich bei dem Wetter schnorcheln wollte, aber schauen kann man ja mal).

Und dann sah ich sie. Die Haie. Mindestens ein Dutzend wie sie ihm Kreis in der kleinen Bucht herumschwammen. Ich hatte noch nie so nah Haie gesehen, die nicht in einem Aquarium waren. Das Treibgut kam mir nun zu Gute: Ich fand ein Stück Seil und bastelte mir aus meinem Gorillapod und einem Stein ein Beschwerung für meine Kompaktkamera mit der ich unter Wasser filmen konnte ohne selbst ins Wasser zu steigen.

Nachdem ich endlich ein Video hatte mich dem ich zufrieden war, ging es retour zum Hafen. Dort hatte ich dann noch eine Begegnung mit einem Weißbauchtölpel (Sula leucogaster), der sich mit ziemlichen Schwung immer wieder ins Wasser warf und auch hie und da einen Fisch erwischte. Ein spannendes Schauspiel.
Weißbauchtölpel (Sula leucogaster)
Weißbauchtölpel (Sula leucogaster) im Wasser
Ein sehr schöner Vogel, der Weißbauchtölpel (Sula leucogaster)
Es wurde schon langsam düster und ich ging das Pier beim kleinen Strand hinaus, wo mir noch eine kleine, hübsche Krabbe übern Weg lief (oder eher umgekehrt, ahem).
Sehr hübsch gefärbte Krabbe (kennt jemand die Gattung?)
Die Lichter gingen schon an als ich das Ende des Piers erreichte und was sah ich da im Wasser neben mir? Noch mehr Haie! Die Weißspitzen-Riffhaie (Triaenodon obesus), wie ich später recherchierte, hatten in der Bucht direkt vor dem Badestrand geruht und schwammen nun aufs offene Meer hinaus. Es war eine scheinbar nicht enden wollende Parade: kleine Haie, große Haie, Haie, Haie und noch mehr Haie.
Die Weißspitzen-Riffhaie (Triaenodon obesus) schwammen praktisch in Greifweite vorbei.
Natürlich entdeckt man sowas immer erst am letzten Tag... und natürlich erfährt man auch erst danach, dass die Haie absolut harmlos sein. Somit bleibt der Punkt "mit Haien schnorcheln" weiterhin auf meiner Liste. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

So ging mein letzter Tag auf Hahajima zu Ende. Am nächsten Tag ging es wieder nach Chichijima.

StatCounter

Twitter Facebook Favorites More

 
Powered by Blogger