Montag, 5. Januar 2009

Japan: Tag 15: Tokyo

Eingang zur Nakamise-dori

Heute war unser letzter Tag in Tokyo. Morgen würde es bereits frühmorgens zum Flughafen gehen. Wir entschieden uns etwas Sightseeing mit viel Shopping zu verbinden. Als Erstes ging es somit nach Asakusa, dort befindet sich der Senso-ji Tempel, der älteste Tempel Tokyos. Bevor man jedoch dorthin kommt geht man durch die Nakamise-dori, eine Einkaufsstraße an deren Anfang und Ende ein riesiger roter Lampion hängt. An der Unterseite befindet sich eine sehr schöne Schnitzerei, also unbeding nachsehen, wenn man dort ist!

Was wir jedoch nicht erwartet hatten war, dass immer noch so viele Menschen herbeistürmten um ihre Glücksbringer fürs neue Jahr zu erstehen. Man kam kaum vom Fleck! Zumindest blieb genug Zeit um die Geschäfte anzusehen die voller traditioneller Mitbringsel sind. Egal was man typisch Japanisches will, hier findet man es mit ziemlicher Sicherheit und aufgrund der großen Konkurenz auch zu einem vernünftigen Preis.

Viel los in Asakusa!

Nach dem zweiten Tor ist man beim Senso-ji (auch Asakusa-Kannon genannt) Tempel. Wir kauften uns jeweils ein Horoskop fürs neue Jahr. Dabei schüttelt man ein hölzernes Rohr bis durch eine kleine Öffnung ein Stäbchen herausfällt. Man bekommt dann das entsprechende Horoskop das darauf vermerkt ist. Netterweise auch, wenn auch stark gekürzt, ins Englische übersetzt. Noch einen kurzen Blick auf die schöne Pagode geworfen und dann gingen wir außen herum retour zur U-Bahn und fuhren für etwas Shopping nach Ikebukuro.

Senso-ji Pagode

Nachdem es bereits dunkel und etwas kühl wurde führte ich meine Mutter ins Nekobukuro (Neko = Katze) im Tokyu Hands Geschäft. Im obersten Stock befindet sich dieses Nekobukuro und dort zahlt man Eintritt um mit Katzen zu spielen. Gedacht ist es für Japaner denen das Halten von Haustieren in ihrer Wohnung nicht erlaubt ist, aber es waren auch viele Pärchen dort. Wir hingegen vermissten einfach unsere Katzen und das war genau der richtige Ort um zu entspannen und uns etwas aufzuwärmen.

Bewohner von Nekobukuro

Und noch einer!

Und ganz hoch oben auf einem Steg!

Da noch die Koffer zu packen und die letzten Einkäufe zu verstauen waren, hieß es Abschied nehmen von Ikebukuro. Am nächsten Morgen ging es dann auch bereits mit dem Flughafenbus retour zum Flughafen.

Ikebukuro am Abend

Nekobukuro (nur Japanisch)
Nekobukuro Twitter (nur Japanisch aber mit vielen Fotos und Videos)

Japan: Tag 14: Kyoto - Tokyo

Die Torii des Fushimi Inari Schreins

Heute Morgen checkten wir aus, ließen aber unser Gepäck noch im Hotel. Mit dem Lokalzug ging es zwei Stationen zum berühmten Fushimi Inari Schrein. Wenn man Bilder zu Kyoto sieht, ist meist unweigerlich eins von den unzähligen roten Schreintoren, auf Japanisch Torii genannt, zu sehen. Da gerade Mal der 3. war und Hatsumode und somit der Verkauf von Glücksbringern fürs neue Jahr noch im vollen Gange war, herrschte eine richtige Festivalstimmung. Bevor man zum Schrein kam, ging man an einer Vielzahl von Ständen mit leckerem Essen vorbei.

Viel Trubel am Eingang zum Schrein

Sobald man am Hauptgebäude vorbei ist kommt man auch schon an die vielen roten Torii. Die meisten wurden gespendet und der Spender (meistens Firmen) steht hinten drauf. Wenn ein Torii alt wird uns zu verrotten beginnt (sind ja zumeist aus Holz mit einigen Ausnahmen) wird es entfernt und stattdessen ein neues eingesetzt. Die Vielzahl von orange-rot Tönen macht auch den Charme aus. Am schönsten sieht das Ganze natürlich im Sonnenlicht aus, aber das war uns nicht vergönnt. Da wir nicht viel Zeit hatten gingen wir allerdings auf der Rückseite gleich wieder retour, vorbei an einem meiner Lieblingsminischreine mit lauter Kröten. Gleich daneben gibt es auch einen der einem die Augen raushaut :)

Überall nur Kröten...!

Auf dem Rückweg zur Station fiel uns eine Fensterauslage voller Katzen auf. Meine Mutter konnte nicht wiederstehen und kurz darauf hatten wir eine von diesen tanzenden Katzen in unserem Besitz. Schwer bei nur 530 Yen zu widerstehen :)

Schaufenster beim Fushimi Inari Schrein

Danach holten wir unser Gepäck ab und mit dem Shinkansen ging es wieder retour nach Tokyo. Diesmal passte ich auf und tatsächlich hatten wir Glück und der Fuji zeigte sich uns in voller Pracht. Wem da nicht das Herz aufgeht!

Zuerst noch etwas scheu... der Fuji wie man ihn kennt!

So klar, dass man sogar den Pfad sieht der sich hinaufwindet!

Ein letzter Blick auf die Silhouette des Fuji

Retour in Tokyo checkten wir wieder in unserem Hotel ein, gingen noch etwas shoppen und etwas essen und auch schon wieder ab ins Bett. Die Kälte und unser immer noch etwas angeschlagener Gesundheitszustand raubte uns etwas die Energie.

Japan: Tag 13: Kyoto

Blick über Kyoto und den Ginkaku-ji

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Kyoto sind einerseits einfach und andererseits ziemlich kompliziert. Die Züge und die U-Bahn sind einfach zu navigieren, aber die Busse sind ein totales Chaos. Inzwischen versuche ich gar nicht mehr einen Busplan zu lesen sondern schau nur noch auf die Anzeigetafeln vorne. So schnappten meine Mutter und ich uns auch einen der notorisch vollen Busse und fuhren zum Ginkaku-ji, auch bekannt als der "silberne Pavillon." Leider wurden wir draußen bereits von einem großen Schild begrüßt, dass uns vorwarnte, dass der Pavillon wegen Renovierungsarbeiten verdeckt ist. Das kann einem in Kyoto schon einmal passieren.

Steingarten im Ginkaku-ji

"Mondansichtsplattform" des Ginkaku-ji

Der Hauptgrund für den Besuch war jedoch nicht der Pavillon sondern der schöne japanische Garten. Neben einem ehrfurchtgebietenden Steingarten gibt es wunderschöne Pfade durch das ganze Gelände. Eine kleine Information erklärte die unterschiedlichen Moosarten und ja, die wurden bewusst ausgesucht und an bestimmten Stellen angepflanzt. Das Wetter spielte leider nicht mit, aber selbst der graue Himmel konnte die Schönheit des Gartens nicht komplett überdecken.

Garten des Ginkaku-ji

Vom Ginkaku-ji führt der "Pfad der Philosophen" an einem kleinen Kanal entlang in Richtung Süden. Auf einem schönen Weg geht man zwischen unzähligen Zierkirschen hindurch. Im Winter blühen die nur leider nicht. Abseits des Weges gibt es immer wieder kleine Tempel und Schreine, zwar nicht sonderlich bekannt, aber dennoch sehenswert. Zum entspannen gibt es jede Menge kleine Cafes wo wir dann auch unser Mittagessen einnahmen.

Eingang zu einem kleinem Tempel entlang des Pfades

Pfad der Philosphen bei Sonnenlicht

Am Ende des Pfades befindet sich der Eikandou, ein Tempelkomplex, der vor allem für das Herbstlaub berühmt ist. Einige Bäume strahlten noch Feuerrot, aber nichts im Vergleich dazu wie es Anfang Dezember hier aussieht. Dennoch ist der Tempel das Eintrittsgeld wert. Man kann zu einer schönen Aussichtsplattform klettern, an den vielen Gebäuden vorbeischauen und es gibt auch kleine Ausstellungen mit Erklärungen. Der Garten hat einen schönen Teich mit sich darin spiegelnder Steinbrücke und überall verteilt stehen schöne Laternen. Eindeutig einer meiner Lieblingstempel!

Eingang zum Eikandou

Vom Eikandou ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Nanzen-ji Tempelkomplex. Wir sahen uns das große Tor an, da meine Mutter aber bereits müde war entschlossen wir uns nicht reinzugehen. Grundsätzlich kann man hier einen ganzen Tag problemlos verbringen, allerdings wird man dabei vermutlich auch pleite werden da viele Gärten/Gebäude extra Eintritt verlangen. Es gibt auch einen netten Wanderpfad am alten Aquädukt vorbei in die Berge. Wie gesagt, daraus wurde nichts. Es wurde auch schon langsam wieder dunkel und ich wollte meiner Mutter noch ein letztes Highlight zeigen. Also in den nächsten Bus mit der passenden Anzeige gesprungen und schon waren wir am Kiyomizu-dera Tempel.

Pfad vom Eikandou zum Nanzen-ji

Tor des Nanzen-ji Tempelkomplexes

Der Kiyomizu-dera ist ebenfalls ein großer Tempelkomplex, was ihn allerdings vor allem auszeichnet ist der tolle Ausblick über Kyoto von der Terrasse. Im Herbst gibt es dazu beleuchtetes Herbstlaub und im Frühling natürlich beleuchtete Kirschblüten. Auch außerhalb dieser Jahreszeiten gibt es aber mit etwas Glück immer eine besondere Sehenswürdigkeit: den Sonnenuntergang über Kyoto. Und genau das taten wir, wir sahen uns den Sonnenuntergang über Kyoto an, einfach so :) Gleich danach ging dann auch schon die Beleuchtung an!

Etwas düsterer Sonneuntergang über Kyoto

Beleuchteter Eingang zum Kiyomizu-dera

Kaum war die Sonne wieder untergegangen wurde es erwartungsgemäß kalt und wir fuhren wieder retour zur Kyoto Station (natürlich mit dem Bus). Nach einer erstaunlich guten italienischen Pasta ging es wieder retour in Hotel.

Japan: Tag 12: Nara

Hatsumode in Nara
Am Vormittag ging es diesmal gemütlich mit dem fast leeren Zug retour nach Osaka. Von dort nahmen wir gleich den Zug nach Nara. Dort ließen wir unser Gepäck in den Schließfächern im Bahnhof zurück. Das Wetter war zwar recht warm, dafür regnete es immer wieder. Da mussten wir aber durch.


Größere Kartenansicht

Nara ist schön kompakt und lässt sich gut zu Fuß besichtigen. Zuerst ging es zum Kofuku-ji Tempel wo sich viele zum Hatsumode, versammelt hatten. Auf engstem Gebiet befindet sich hier eine tolle Pagode, die zweit-höchste Japans, eine weitere Pagode, die goldene Halle, etc. Nicht umsonst ist dies hier alles UNESCO Weltkulturerbe.

Kofuku-ji Pagode

Durch den Nara Deer Park, selbstverständlich voller zahmer, heiliger Rehe, ging es dann in Richtung Todai-ji Tempel. Im Deer Park verkaufen Händler für wenig Geld Futter und die Tiere sind sehr enthusiastisch, manchmal auch etwas zu enthusiastisch :) Einige Rehböcke haben ganz beachtliche Geweihe, auch wenn die üblicherweise entfernt werden, es empfiehlt sich also eine gewisse Vorsicht!

Mit etwas Futter hat man gleich viele Fans

Das Reh ist König hier in Nara!
Der Todai-ji ist vor allem aufgrund seines großen bronzenen Buddhas bekannt, der größte Japans, aber gleichzeitig ist es auch das größte hölzerne Gebäude der Welt! Und das obwohl es deutlich kleiner ist als zuvor. In einem der Holzsteher gibt es ein Loch, das dieselbe Größe haben soll wie das Nasenloch des Buddha. Wer da hindurch kriechen kann, der soll ein langes und gesegnetes Leben haben. Meine Mutter konnte ich nicht überzeugen und ich selbst war bereits vorher einmal hindurch gekrochen, also sahen wir einfach nur zu :)

Todai-ji Tempel in Nara
Der große Buddha im Todai-ji in Nara
Danach ging es durch den Deer Park zum Kasuga Schrein. Es wurde jedoch schnell dunkel und damit auch kalt. Das ist eben der Nachteil wenn man im Winter unterwegs ist. Wir gingen also wieder retour in Richtung Station. Unterwegs sahen wir jedoch zwei Männer beim Mochi schlagen. Um den Reis so richtig klebrig zu machen wird er nämlich mit einem großen Prügel geschlagen, während ein zweiter darauf den Batzen wendet. Das geht zum Teil so schnell, das man sich wirklich Sorgen machen muss! Die frischen Mochi wollten natürlich probiert werden, aber meine Mutter ließ sich nicht von deren Leckerheit überzeugen. Blieben mehr für mich :)

Geschäftsauslage in Nara: Vermutlich nicht zu verkaufen :)
Mochi Schlagen in Nara
Mit dem Zug fuhren wir dann direkt retour zur Kyoto Station, wo in Gehweite auch unser Hotel war. Wir aßen noch eine Kleinigkeit nach dem einchecken und dann fielen wir schon wieder todmüde ins Bett.

Sonntag, 4. Januar 2009

Japan: Tag 11: Shirahama

Der Strand von Shirahama

Heute ging es mit dem Kuroshio Expresszug nach Shirahama in der Präfektur Wakayama. Leider hatte ich nicht bedacht, dass zu Neujahr sehr viele Leute zu ihren Familien reisen und deswegen war der Zug zum Brechen voll. Meine Mutter fand zwar einen Platz im Raucherabteil, ich weigerte mich jedoch dort rein zu gehen und wartete über eine Stunde bis ein Platz im normalen Abteil frei wurde. Es hätte sich ausgezahlt Plätze zu reservieren, was ja mit dem Railpass gratis möglich ist, aber ich hatte mich für mehr Flexibilität entschieden. Üblicherweise ja kein Problem, aber diesmal...

Jedenfalls kamen wir unbeschadet in Shirahama an. Unsere Koffer hatten wir aus Osaka in unser nächstes Hotel nach Kyoto geschickt, somit mussten wir nur unsere Trolleys hinter uns herziehen. Da die Station ein schönes Stück vom Meer entfernt ist, nahmen wir den Bus zum Strand der der Stadt dem Namen gab. Shirahama bedeutet nämlich "weißer Strand". Wie mir ein Einheimischer mal erzählte wurde dieser weiße Sand bei einem Sturm davon gefegt und daraufhin ein Schiff voll Sand von der australischen Gold Coast herbeordert um den Strand wieder aufzufüllen. Seitdem ist die Bucht auch mit Wellenbrechern geschützt.

In nur 3 Minuten Gehweite zum Strand befand sich unser Hotel, leider jedoch ohne Meerblick. Das Wetter war ein absoluter Traum, wenn auch ziemlich kalt. Nach einem Spaziergang am Strand nahmen wir den Bus zur nahen Sehenswürdigkeit Senjo Jiki, den "Tausend Tatamimatten", einen Teil der Küste, der vom Meer ganz weich und eben geformt wurde. Viele hatten sich in dem weichen Sandstein dort mit ihren Namen verewigt. Wir genossen den Anblick während sich die Sonne langsam dem Horizont näherte. Da es aber eisig kalt war, gingen wir ein Stück den nahen Hügel hinauf zu einem Onsen.

Senjo Jiki im Abendlicht

Im sogenannten Onsen Park gibt es hautsächlich Rotenburo, das sind Bäder die an der frischen Luft angebracht sind. Aufgrund der Lage hatte man von dort einen wunderbaren Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang während man im heißen Wasser saß. Unglaublich war auch wie sich das Wasser immer mehr schwarz färbte, bis es kurz bevor die Sonne verschwand wirklich pechschwarz wurde.

Weihnachtsbeleuchtung am Strand

Nachdem wir uns die Kälte aus den Gliedern gebadet hatten, ging es wieder zurück zum Hotel. Unterwegs gab es noch eine Kleinigkeit zu essen, leider hatten jedoch nur die kleinen Strandlokale offen, alle mit demselben limitierten Menü. Danach machten wir wieder einen Spaziergang am Strand, wo inzwischen die "Weihnachtsbeleuchtung" aufgedreht worden war. Da es aber zu kalt war, entschlossen wir uns etwas im Hotel zu warten. Kurz vor Zehn gingen wir dann noch beim Koreaner ums Eck etwas essen und dann wieder zum Strand. Ab 10:30 sollten dort an 1000 Leute gratis "toshikoshi soba" verteilt werden. Ein traditionelles Nudelgericht zu Silvester. Als wir jedoch hin kamen standen schon sicher an die 500 Leute in einer elend langen Schlange an. So sehr wollten wir dann doch nicht traditionell sein.

Wir verzogen uns wieder ins Hotel und sahen uns das Kohaku Utagassen ein. Ein Gesangswettbewerb der immer zu Silvester stattfindet. Die bekanntesten Lieder des Jahres werden vorgestellt und die Sänger und Sängerinnen dabei in rot und weiß unterteilt. Entweder gewinnt die rote oder die weiße Gruppe. Eigentlich nur ein Vorwand um das Jahr musikalisch Revue passieren zu lassen, aber etwas das von fast jedem japanischen Haushalt im Kreis der Familie angesehen wird.

Feuerwerk mit Shirahama im Hintergrund

20 Minuten vor Mitternacht kehrten wir dann an den Strand zurück und suchten uns einen guten Platz fürs Feuerwerk. Eine Minute vor Jahreswechsel begann das abzählen doch etwas verfrüht erleuchtete ein 2009 den Strand. Wir stießen mit unserem Pflaumenwein an und gleich darauf begann doch das Feuerwerk, das kurz (vielleicht 5 Minuten) dafür aber sehr schön war.

So schööööön!

Das Finale

Danach raste ich zum Schrein nebenan um mir eins von 100 Glücksmochi (Reiskuchen) zu sichern. Diesmal war ich unter den ersten und genoss mein leckeres Mochi während meine Mutter etwas geekelt verzichtete. Jährlich gibt es immer wieder, vor allem ältere Menschen, die an diesen klebrigen Dingern ersticken. Sie sind sogar so klebrig, dass empfohlen wird einen Staubsauger zum absaugen zu verwenden, da ihnen mit normalen Mitteln sonst nicht beizukommen ist! Ich finde sie trotzdem sehr, sehr lecker.

Feuergrube im Schrein von Shirahama

Während wir uns um ein großes im Boden eingelassenes Feuer drängten um uns zu wärmen, ließen lokale Leute in kurzen Hosen die Taiko Trommeln erbeben während sich die Leute zum Hatsumode, dem ersten Schreinbesuch des Jahres, anstellten um ihre Neujahrwünsche zu deponieren. Ein ziemlicher Trubel, aber trotzdem sehr nett mit sehr guter Stimmung. Nachdem ich noch mit einem Mädchen, das unbedingt im Ausland studieren wollte, geplaudert hatte, kehrten wir kurz nach eins ins Hotel zurück und schliefen sofort ein.

Shirahama
Shirahama Onsen Park (nur Japanisch)

Japan: Tag 10: Osaka

Das Phantom der Oper, Osaka

Heute gingen wir es noch langsam an. Nachdem wir etwas länger geschlafen hatten, ging es nach Umeda, dem zweiten großen Zentrum Osakas rund um die Station Osaka selbst. Da ich schon länger gern die japanische Fassung vom Phantom der Oper sehen wollte, gingen wir beim Theater vorbei und siehe da, für die Matinee gab es noch ein günstiges Ticket. Nachdem ich mir das gesichert hatte zeigte ich meiner Mutter die Gegend, übergab ihr feierlich mein Handy und überließ sie im Hep Five, einem bekannten Einkaufszentrum mit einem lebensgroßen rosa Wal in der Eingangshalle, sich selbst.

Ich hatte das Phantom das erste und bisher letzte Mal in London gesehen, jedoch mit eingeschränkter Sicht. Hier jedoch waren selbst die billigsten Plätze mit tollem Blick auf die Bühne. Ich war ganz hin und weg von der Aufführung und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen.

Nach dem Theater rief ich an und es stellte sich heraus, dass meine Mutter immer noch nicht aus dem Kaufhaus rausgekommen war! Ich schnappte sie mir und wir gingen erst einmal was essen und dann kaufte ich schnell Tickets für das Riesenrad am Dach des Gebäudes bevor sie nein sagen konnte :) Über 100m hoch ist der höchste Punkt und die Aussicht bei Nacht war atemberaubend! Leider jedoch zu dunkel um auch nur ein unverwackeltes Bild zu machen :)

Riesenrad am Dach des Hep Five

Danach ging es in das riesige unterirdische Einkaufszentrum weiter zum shoppen, jedoch ging uns dann schon bald die Puste aus und wir gaben auf und kehrten ins Hotel zurück. Meine Mutter war auch so schon ziemlich fertig, kein Wunder bei den starken Antibiotika. Wir gingen früh schlafen um uns für den kommenden Tag, Silvester, zu stärken.

Samstag, 3. Januar 2009

Japan: Tag 9: Tokyo, Osaka

Der Glico-Mann bei der Ebisu Brücke, Osaka

Nachdem ich gestern nicht gefunden hatte, wonach ich gesucht hatte, ging es, diesmal mit meiner Mutter im Schlepptau, noch einmal nach Odaiba zur Comiket. Leider war an diesem Tag so viel los, dass meine Mutter sich entschied in einem nahen Einkaufszentrum zu warten. Zumindest hatte sie bereits einen Überblick von Odaiba, da wir die malerische Monorailbahn dorthin genommen hatten.

Diesmal musste ich mich anstellen. Wir wurden sofort von der Station von jemanden in eine lange Schlange geführt und diese bewegte sich langsam weiter bis es zum totalen Stillstand kam. Vor uns wurde noch eine viel längere Schlange abgefertigt und nach ca. 20 Minuten waren dann auch wir an der Reihe. Danach ging es aber schnell und ich war schon bald von den Massen in die Halle geschwemmt worden. Diesmal hatte ich mich online vorgebildet und fand auch sofort meine Lieblingskünstler und schnappte mir ihren Kalender von dem es nur eine limitierte Auflage gibt. 20 Minuten später waren schon alle weg! Nachdem ich mich etwas umgeschaut hatte ging ich schon wieder um meine Mutter nicht warten zu lassen. Da der Eintritt bei der Comiket grundsätzlich gratis ist (der Katalog den man zwangsweise benötigt, wenn man etwas Spezielles sucht, ist praktisch das Ticket) und es neben Comics auch sehr viele sehr schöne handwerkliche Gegenstände (von Teddys über Kleidung bis zu Schmuck) gibt, kann ich einen Besuch nur empfehlen. Allerdings sollte man eher mittags kommen, da morgens sich die großen Schlangen bilden, da vieles limitiert ist. Ein bisschen wie am Flohmarkt :)

Es ging wieder zurück zum Hotel um unser Gepäck zu holen und dann waren wir auch schon im Shinkansen. Leider hatte ich es versäumt uns Sitzplätze zu reservieren, was ja mit dem Railpass gratis möglich gewesen wäre, aber wir hatten Glück und bekamen noch zwei Plätze. Leider aber nicht auf der rechten Seite von der man den Fuji sieht. Ich hielt zwar Ausschau, verpasste ihn aber knapp. Es war keine Wolke am Himmel und er stand wunderbar da mit seiner weißen Schneekappe und dann war er auch schon weg und wir in einem Tunnel. Tja, zu spät bemerkt.

Unser Hotel in Osaka war gleich neben der Shinkansen Station. Wir ließen unsere Sachen dort und fuhren gleich mit der U-Bahn nach Namba, einem der zwei Zentren von Osaka. Neben jede Menge Restaurants, gibt es dort auch jede Menge Geschäfte und das Elektronikviertel Den Den Town ist nur wenige Minuten zu Fuß entfernt. Wir entschieden uns für den Weg über die Ebisu Brücke, deren Neonlichter angeblich den Regisseur Ridley Scott für sein Design zu Blade Runner inspirierten. Tatasächlich fühlt man sich an den Film erinnert.

Geschäftsfront in der Dotombori-Straße, Osaka

Wir spazierten die Shopping-Arkade entlang bis die Geschäfte um 8 schlossen und kehrten dann in die Dotombori-Straße zurück, die parallel zum Fluss verläuft. Dort fanden wir ein nettes Lokal und ich bestellte Okonomiyaki (eine Art Pfannkuchen mit Gemüse und Fleisch) und Yakisoba (gebratene Nudeln mit Gemüse). Nachdem wir satt waren ging es wieder mit der U-Bahn zurück ins Hotel.

Japan: Tag 8: Tokyo

Fuji TV Gebäude in Odaiba

Heute entschied ich mich in der Früh unsere Planung für den Rest der Reise zu verwerfen. Meiner Mutter ging es zwar bereits besser, aber sie war eindeutig nicht in der Verfassung zu reisen. Ich stornierte die Hotels bis auf das am 31. in Shirahama, buchte eine zusätzliche Nacht in Tokyo, dann zwei Tage Osaka, Shirahama, zwei Tage Kyoto und am Ende wieder zwei Tage Tokyo. Dadurch dass wir bis auf den einen Tag in Shirahama immer zwei Nächte pro Hotel hatten, hoffte ich den Stress gering zu halten. Hiroshima fiel jedoch leider der Umstellung zum Opfer.

Die endlosen Weiten von Odaiba

Nachdem das erledigt war machte ich mich auf den Weg nach Odaiba, das ist ein in der Bucht von Tokyo gelegenes künstlich geschaffenes Stück Land mit Einkaufszentren, Vergnügungszentren, großen Firmen und Messezentren. Trotz allem viel freier Platz und sehr nett zum herumspazieren. Heute und die folgenden zwei Tage findet nämlich dort die Comiket statt, der mit rund einer halben Million Besuchern größte Comic Markt der Welt, wobei das spannende daran ist, dass die zum Verkauf angebotene Ware meist von privaten Leuten publiziert wird, nicht von Firmen.

Big Sight Messezentrum, Odaiba

An diesem ersten Tag war relativ wenig los, ich kam also sofort in die Halle des Big Sight Messezentrums hinein. Leider sind drinnen Fotos verboten, aber man kann sich die Größe dieser zwei Hallen kaum vorstellen. So stelle ich mir einen Flugzeughangar vor! Die Auswahl ist so riesig, dass man einen großen Katalog kaufen muss um überhaupt zu finden was man sucht. Macht man das nicht, sind die Chancen etwas zu finden verschwindet gering. Als ich hinkam war der Katalog für den Tag jedoch bereits ausverkauft! Also spazierte ich nur so durch die Gänge und staunte.

Stark aufgehellter Blick in eine der Hallen der Comiket

Danach ging es zurück ins Hotel. Meiner Mutter ging es etwas besser und nach fast zwei Tagen im Hotel wollte sie nun auch endlich wieder raus. Da ich sie nicht überanstrengen wollte, ging es mit der Yamanote-Linie ohne Umsteigen nach Ikebukuro. Im Stationsbereich klapperten wir einige Geschäfte ab und trafen uns dann mit meiner Freundin und ihrem Freund zum Essen. Etwas genossen wir dann noch das abendliche Flair mit den vielen Neonlichtern und machten uns dann früh wieder auf den Rückweg.

Comiket

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