Montag, 12. Dezember 2011

Japan: Hateruma, die südlichste Insel Japans

Der Bus der Kabira-Line setzte mich direkt vor dem Fähren-Terminal von Ishigaki ab. Es gibt insgesamt drei Möglichkeiten von hier aus die Insel Hateruma zu erreichen:
  1.  Mit der Fähre von Anei-Kanko ist man in ca. 1h (je nach Seegang) auf Hateruma. Der One Way Preis sind 3000 Yen, Hin- und Retour kostet es nur noch 5700 Yen. Auf dieser Seite (nur Japanisch) sieht man ob die Fähre läuft. 波照間 steht für Hateruma und das deutlich rot markierte 欠航 für eine abgesagte Fährenverbindung.
  2. Mit der schönen, großen Katamaran Fähre von Hateruma Kaiun (leider seit 30.11.11 keine Webseite mehr vorhanden). Sie ist etwas teurer als Anei-Kanko, aber endlos angenehmer. Vor allem wenn man leicht seekrank wird. Der Counter ist etwas versteckt, am besten von der Touristeninfo im Terminal zeigen lassen. 
  3. Mit einem Charterflug oder Privatjet. Der reguläre Flugverkehr wurde vor ein paar Jahren eingestellt, aber in der Hauptsaison bringen einige Flieger auch Gruppen an Touristen hierher.
Die meisten Menschen kommen wegen dem absolut traumhaften Nishihama (West-Strand) nach Hateruma, und weil es die südlichste bewohnte Insel Japans ist.
Die unglaublichen Farben des Nishihama auf Hateruma (Iriomote ist im Hintergrund sichtbar)
In meinem Fall war jedoch der südlichste Punkt (bewohnte) Punkt Japans die Hauptanziehung. Selbstverständlich hatte ich da den Nishihama noch nicht gesehen!
Dieser Stein markiert den südlichsten (bewohnten) Ausläufer Japans
Aber fangen wir von vorne an. Mit der Anei-Kanko Fähre setzte ich nach Hateruma über. Leider durften wir aufgrund hoher Wellen nicht draußen sitzen, aber zum Glück war es doch nicht so schlimm. Ich fixierte den Horizont und in kürzester Zeit war ich schon auf Hateruma. Am Hafen erwartete mich bereits die Chefin meiner Unterkunft und brachte mich zum ihrer kleinen Pension namens Urizun-ya.

Die Pension wurde vom Besitzer selbst gebaut (man sieht Bilder dazu auf obiger Webseite) und ist definitiv nichts für Leute die verschließbare Türen brauchen. Mein "Zimmer" bestand aus einem mit Shoji-Türen begrenzten Raum (der dafür sehr groß war) mit einem Tischchen, ein paar Kleiderhaken auf einem Kleiderständer und meinen Futons. Wie ich später erfuhr gibt es auch zwei Zimmer mit Türen, aber ich habe keinen Blick hinein geworfen.

Ich hielt mich aber nicht länger in meiner Bleibe auf, da ich das schöne Wetter nutzen wollte. Ich ließ meinen Monsterkoffer im Zimmer (wer sollte hier auch schon was klauen) bei offenen Türen (zum durchlüften) stehen, packte mein Kamerazeugs und schnappte mir eins der Fahrräder.
Karte von Hateruma © Ishigaki City Tourism
 Meine Pension war gleich ums Eck vom Mini Store Banare auf der Karte und Nishihama nur ca. 5 Minuten entfernt. Vorausgesetzt man verfährt sich nicht, so wie ich. Dann dauert es etwas länger... Nishihama ist gleich neben dem Hafen und eigentlich sehr leicht zu finden.

Die Farben des Meeres, kombiniert mit den dunklen Flecken der Riffe und dem strahlenden weiß des Strandes sind einfach unbeschreiblich schön. Es ist kaum zu glauben, dass dieses kleine Fleckchen Paradies tatsächlich noch zu Japan gehört. Das Wasser ist absolut glasklar und bunte Fische schwimmen auch im flachen Wasser herum.
Auch unter der Oberfläche hat das Wasser eine bestechende Farbe
Blick von der Hafenmauer (inkl. Wellenbrecher) über die Koralleninseln von Nishihama
Und noch einmal Nishihama ohne Hafenmauer
Am Strand waren erstaunlich wenig Menschen. Einige wateten ins Meer und man konnte sehen, dass auch nach 20 Metern und mehr das Wasser nur knapp übers Knie ging. Sicher auch ein absoluter Traum zum Schnorcheln, sobald man etwas weiter draußen ist und zu den Koralleninseln kommt, aber heute war erst einmal Sightseeing angesagt. Übrigens gibt es auch eine Umkleidekabine am Strand und Wasser zum trinken oder Abspritzen.

Als nächstes ging es weiter nach Westen zum Hamazaki. Der Strand zieht sich von Nishihama weiter ums Eck und wer etwas Abgeschiedenheit mag, ist hier sehr gut aufgehoben. Leider ist die Farbe des Meeres nicht mehr so intensiv, dafür sorgen einige malerische Inselchen für einen guten Blickfänger.
Blick von Hamazaki in Richtung der Biegung hinter er sich Nishihama versteckt
In dem Grünzeug rund um den Strand wimmelte es nur vor schönen Schmetterlingen und auch Eidechsen. Außerdem fand ich auf einer angespülten oder vergessenen Tasche einen Gecko.
Ishigaki Eidechse (Eumeces stimpsoni bzw. Plestiodon stimpsonii)
Radena similis
Ein kleiner Gecko
Weiße Baumnyphe (Idea leuconoe)
An Zuckerrohrfelder ging es dann weiter nach Süden zum Hamashitan Hain.
Zuckerrohr ist DAS Produkt von Hateruma
Der Strand beim Hamashitan ist auch nicht schlecht!
Das Highlight sind aber die knorrigen Bäume die sich über die Felsen zum Meer schwingen.
Der nächste Strand war bei Kezaki und auch dort traf ich auf keine Menschenseele. Der Strand ist von beiden Seiten von Felsen umschlossen und nicht so fein, allerdings unheimlich romantisch.
Korallenstrand von Kezaki
Malerischer kleiner Strand auf Kezaki
Zufahrtsweg zum Strand mit einer Gewöhnlichen Rose (Pachliopta aristolochiae)
An diesem Punkt erkannte ich, dass ich den südlichsten Punkt leider nicht schaffe, wenn ich noch den Sonnenuntergang vom Nishihama sehen möchte. Die Sonne geht auch hier im Süden nämlich bereits um 18:00 herum unter und das auch noch ziemlich flott.

Da ich nicht durch das Mini-Städtchen im Zentrum der Insel fahren wollte, folgte ich der auf der Karte grün markierten Straße, die nicht direkt der Küste folgt. Ich kam am sehr schmächtigen Leuchtturm vorbei und folgte dann einem schönen Weg wieder Richtung Norden. Der Osten der Insel ist komplett anders als der Westen. Anstelle von Zuckerrohrfeldern findet man viel Weideland für die Ishigaki Rinder, sowie einige angebundene Ziegen.
Straße nach Norden an der Westküste von Hateruma
Eine der vielen Ziegen auf Hateruma
Umlegbare Windräder im Norden von Hateruma
Als ich Nishihama erreichte wurde es auch schon langsam Zeit. Zusammen mit einigen anderen suchte ich mir einen netten Platz und genoss das Schauspiel.
Abendstimmung am Nishihama
Noch einmal kommen die schönen Farben des Meeres hervor
Goldener Sonnenuntergang am Nishihama
Bald nach dem letzten Bild verschwandt die Sonne jedoch hinter den Wolken. Die Show war vorzeitig beendet worden. Auf dem Weg retour zur Pension traf ich noch auf diese haarigen Gesellen. Sie ließen die Fotos gnädig über sich ergehen, aber streicheln war leider nicht drin.
Streunende Tigerkatze auf Hateruma
Bis dahin und nicht weiter!
Jetzt reicht es aber mit den Fotos!
Auch wenn es so hell aussieht, das war nur dank meiner tollen Kamera! Als ich bei meiner Pension ankam (ich hatte den Sohn der Familie unterwegs getroffen, sonst hätte ich mich schon wieder verirrt) war es auch schon Zeit fürs Abendessen (und stockdunkel)!
Abendessen im Urizun-ya
Das Essen war einfache aber sehr leckere Hausmannskost und üppig genug für jemanden der vergessen hatte zu Mittag zu essen. Ich war der einzige Gast an dem Abend, also checkte ich nur mehr meine Mails am Gästecomputer und ging dann in mein Zimmer um den nächsten Tag zu planen, bevor es relativ früh ins Bett ging.

Sonntag, 13. November 2011

Österreich: Auf der Donau durch Wien mit der MS Nestroy

Nachdem wir am Vortag von Wien nach Bratislava gefahren waren, ging es in der Nacht bereits wieder stromaufwärts retour nach Wien.

Die Nacht war etwas anstrengend. Da unsere Kabine am untersten Deck und noch dazu die vorletzte von hinten war, war der Schiffsmotor entsprechend laut zu hören. Ich hatte mich jedoch vorher über die MS Nestroy informiert und Oropax mit. Mit denen ging es eigentlich ganz gut. Mitten in der Nacht wurde es irgendwann leise und ich nahm die Dinger wieder raus, aber dann ging es wieder mit Volldampf weiter. Wie sich später herausstellte war ein Frachtschiff auf der Donau havariert und hatte uns aufgehalten. Dank dieser Verspätung fuhren wir aber bei Tageslicht durch Wien!

Um 06:30 weckte mich mein Handy, aber ein Blick aus dem Fenster sagte mir sofort, dass Aufstehen sinnlos war: draußen waberte nur eine Nebelwand. Nicht einmal das Wasser war zu sehen. Um kurz nach 7:00 weckte uns dann eine Durchsage des Reiseleiters und kurz darauf fuhren wir in die Schleuse Freudenau ein. Zeit zum Frühstücken!

Es gab ein reichliches Frühstücksbuffet mit Wurst und Käse (auch die Reste von der Käseauswahl vom Vorabend, hmmmm), sowie verschiedenes Obst, Joghurts, Cornflakes und seltsamerweise gebratenen Speck, Würstchen und dazu (Pulver-) Eierspeis. Für die britischen/amerikanischen Gäste vielleicht? Am besten war wieder das Gebäck, vor allem dieses krustige Brot, seufz, ich wünschte das gäbe es irgendwo zu kaufen.

Als wir aus der Schleuse ausfuhren holte ich meine Ausrüstung und schon ging es wieder auf das diesmal mit Raureif besetzte Sonnendeck. Der Nebel hatte sich zum Glück inzwischen aufgelöst. Aber genug geplaudert, hier ein paar Eindrücke von einem Morgen auf der Donau!
Aufgehende Sonne über der Donau mit Donauinsel links
Mexiko-Kirche mit Flussschiff im Vordergrund
Unter der Reichsbrücke hindurch! Das Rot-Weiß-Rote Zeichen ist nicht die österreichische Flagge sondern zeigt, dass die Schiffe hier nicht durchfahren sollen (Gegenverkehr!)
Anlegestelle bei der Reichsbrücke, allerdings ganz leer
Fischer-Hausboote, Donauinsel und der Donauturm
Blick retour auf die Silhouette der Mexiko-Kirche und die Anlegestelle Reichsbrücke
Sonne spiegelt sich im Fahrwasser mit Reichsbrücke im Hintergrund
Schwanen- und Möwenversammlung am Ufer
Die Sonne spiegelt sich im Milleniumtower mit dem Mond rechts davon
Das Schulschiff! Ein Gymnasium befindet sich hier.
Und wieder eine Brücke!
Kajak-Fahrer am Morgen
Einfahrt zum Donaukanal
Zu dem Zeitpunkt hatte mein Freund uns schon ausgecheckt. Letztendlich betrug unsere Rechnung für die Getränke €18,50. Für nicht einmal 24 Stunden doch ein stolzes Sümmchen. Ich nehme aber an, dass man auf längeren Reisen einfach auch ein Mineralwasser im Zimmer hat. Wir haben uns ja auch beide eine leckere heiße Schokolade mit Schlag gegönnt und die war eigentlich mit €2,90 nicht wirklich teuer. Es hält sich also die Waage. Außerdem war noch Trinkgeld fällig. Empfohlen sind €6 pro Tag pro Person für das Personal und €1 pro Tag pro Person für den Reiseführer. Wenn man mit dem Service nicht zufrieden ist, kann man auch weniger geben. Das Personal ist aber traditionsgemäß von diesem Trinkgeld abhängig, also am besten von Anfang an einkalkulieren ins Reisebudget. Wir hatten beim Service wirklich nichts zum meckern.

In der Zwischenzeit waren auch bereits einige Zimmer geputzt worden und ich nutzte die Gelegenheit für Fotos von der Suite und einem Zimmer am obersten Deck.
Gang zu den Kabinen
Die Suite mit Doppelbett und Sofa
Die Kabine war ident mit unserer, mit Ausnahme der großen Fenster natürlich!
Ich war ziemlich überrascht, dass die Kabinen, mit Ausnahme der Suiten, komplett ident sind. Der einzige Unterschied ist, dass am Grillparzerdeck (dem untersten) nur ein zwei kleine Fenster auf Schulterhöhe sind, während die anderen Decks einen französischen Balkon haben, bei dem man das Fenster öffnen kann. Nachdem die kleinen Sofas nicht wirklich bequem sind und nicht jeder tagsüber im Bett liegen/sitzen mag, werden die meisten wohl trotz schöner Aussicht den Tag wie wir im Salon und auf dem Sonnendeck verbringen. Wenn ich persönlich eine längere Reise mit dem Schiff machen würde, dann vermutlich in der Suite, da das wirklich ein Raum ist in dem man sich auch so gerne aufhält.

Was mich auch etwas gestört hat, was aber vermutlich unvermeidlich ist, sind die "Raucherzonen". Das Schiff selbst ist Nichtraucherzone. Das bedeutet natürlich, dass sich in den Aufgängen zum Sonnendeck, am Sonnendeck selbst und der schönen Outdoor Lounge vorne am Schiff (Teil des Salons) die ganzen Raucher stapeln. Das war bei den derzeitigen Temperaturen jetzt nicht so schlimm, wird aber bei besserem Wetter wahrscheinlich für Nichtraucher und Outdoorjunkies wie mich ein Problem. Die Outdoor Lounge ist dann vermutlich überhaupt nicht mehr verwendbar :( Aber das ist eben der Preis, denn man dafür zahlt, wenn man Raucher nach draußen verbannt. Ich glaub' sowohl Raucher als auch Nichtraucher sind damit nicht zufrieden, aber irgendwie muss man sich ja arrangieren, nicht wahr?
Rückkehr nach Wien Nußdorf
Leopoldsberg mit Leopoldsbergkirche und -Burg von Nußdorf aus gesehen
Abreise
Das war erst meine zweite Donaukreuzfahrt, und die erste mit Übernachtung. Ich muss sagen ich war selbst überrascht wie gut es mir gefallen hat und kann mir eine Reise bis zum Schwarzen Meer eigentlich gut vorstellen. Allerdings hat das noch Zeit :) In 20 Jahren ist die Donau ja hoffentlich immer noch da. Bis dahin erkunde ich den Rest der Welt noch etwas genauer.

Samstag, 12. November 2011

Österreich: Mit der MS Nestroy von Wien nach Bratislava

Am Freitag erhielt ich das Angebot am Wochenende gratis mit der MS Nestroy eine "Martini Gansl" Fahrt nach Bratislava mitzumachen. Da mein Lebensgefährte zusagte mitzukommen buchte ich sofort die letzte verfügbare Kabine und am Samstag um 13:00 ging es auch schon los!
Unser Schiff: Die MS Nestroy aus Basel
Eingang zur Nestroy
An der Rezeption wurden wir schon erwartet (wir waren die Vorletzten... ahem) und bekamen zwei Zimmerschlüssel und zwei Getränkekarten mit denen wir alle Getränke an Board auf unsere Zimmerrechnung setzten konnten. Das Mittagsbuffet war jedoch schon zugange weswegen wir nur schnell unser Gepäck ins Zimmer legten und in den Speise-Salon gingen. Es gab Fisch oder Rindfleisch als Hauptspeise, eine Paprika-Creme Suppe als Vorspeise, eine gute Salatauswahl und diverse Beilagen. Obwohl alle Gäste gemeinsam essen gab es kein Gedränge, aber dann waren wir auch relativ spät da. Wir erhielten unsere Tischnummer am Eingang und dort saßen wir dann auch für den Rest der Fahrt.
Rindfleisch mit Paprika, Erdäpfel und Gemüse
Das Essen war sehr lecker, vor allem die Sauce schmeckte mir sehr gut. Die Getränke waren so so bepreist. Eine Cola für €2,40 und ein Mineral für €2,10. Dafür kann man sich vollstopfen so viel man will. Als Nachspeise gab es noch dazu Kaiserschmarrn mit Powidl-Sauce. Der Kaiserschmarrn war mit irgendwelchen Nuss-Splittern (und zum Glück ohne Rosinen) und hat sich super mit der sauren Sauce kombiniert. Ich sag's euch, Buffets werden irgendwann einmal mein Todesurteil sein :)

Während dem Essen war das Schiff bereits losgefahren und fuhr mit einem Affentempo die Donau hinab. Meine Rettung, sonst hätte ich mir sicher Nachschlag geholt. Also ins Zimmer um meinen Fotoapparat zu holen und dann gleich warm verpackt aufs Sonnendeck, das dank des schönen Wetters seinem Namen alle Ehre machte. Auch wenn der Fahrtwind doch sehr kalt war.
Donauinsel mit einem Wolkenkratzer der Donau-City im Hintergrund
Sehr lustig waren vor allem die Brücken in Wien. Da diese ziemlich niedrig sind wurde uns gesagt wir sollten uns bücken. Es stand extra jemand von der Crew am Deck um darauf zu achten das keiner von uns eine Brücke übersah. Mein Freund meinte noch das wäre ein Scherz, aber dem war nicht so! Die Brücke der Nestroy fuhr sich sogar ein um nicht anzustoßen!
Reichsbrücke in Wien droht uns zu köpfen, naja fast...
Aber kein Scherz. Die Brücken waren zum Teil wirklich so tief, dass man sich ernsthaft weh getan hätte. Vor allem da bei einigen noch dazu Abflussrohre raushängen (also doppelt achtgeben, wenn es regnet, aber da ist man vermutlich nicht an Deck).
Die einzige Hängebrücke Wiens, ursprünglich als Entlastung für die Autobahnbrücke während der Reparaturen an letzterer gebaut.

Es ging vorbei am Stadium und dem Schwesternschiff, der MS Princess Sophie und dann sahen wir einen Wiener buddhistischen Tempel, der lt. Reiseführer vor über 10 Jahren von den Hare Krishna erbaut wurde. Ich konnte keine Infos über ihn finden, weiß jemand genaueres? Man sieht schon, die Wiener wissen weniger über Wien als die meisten Touristen :)
Buddhistischer Tempel (?)
Als nächstes erreichten wir auch schon die Schleuse Freudenau. Aufgrund des Kraftwerks steht das Wasser auf Wien-Seite deutlich höher. Die Schleuse ist übrigens lt. Reiseführer kostenlos zu passieren. Das ist ja eher die Ausnahme. Während wir warteten versammelten sich jede Menge Möwen um uns die in der Schleuse gegenüber Fische fingen. Ja, wirklich!
Schleuse Freudenau
Vermutlich Lachmöwe (Larus ribibundus, hinten) und eine deutlich größere Möwe
Lachmöwe beim Verzerren eines Fisches
Lachmöwe verschwindet mit der Beute
Nach ca. einer halben Stunde in der ich mich etwas aufwärmen konnte, ging es weiter.
Die Pforten der Schleuse Freudenau öffnen sich
Donauinsel links und Flugzeug im Anflug auf den Flughafen Schwechat
Kormorane und Stockenten entlang des Donauufers
Pipeline vom Ölhafen Lobau über die Donau
Das Ende der Donauinsel
 Die Donauinsel wurde als Überschwemmungsschutz für Wien gebaut und ist eins der schönsten Naherholungsgebiete von Wien. Meistens erkennt man nicht einmal, dass sie künstlich geschaffen wurde. Die Neue Donau ist eigentlich nur ein Entlastungsgerinne. Bei Hochwasser wird das überzählige Wasser dort durchgeschleust und dann versinkt das Ufer der Neuen Donau über die Treppelwege hinaus. Zurück bleibt dann jede Menge Schlamm. Zum Glück passiert das nicht oft.

Ab hier bis nach Bratislava geht es die Donauauen entlang. Es gibt nur einige Fischerhütten die aufgrund lebenslanger Pachtverträge im Naturschutzgebiet stehen dürfen. Sonst ist es ziemlich menschenverlassen. Dennoch gibt es immer wieder Spuren der Zivilisation.
Rettungshubschrauber des ÖAMTC über unserem Schiff
Fischer-Hütte in den Donau-Auen
Schlingpflanzen auf ihren Opfern
Umgeworfene Bäume am Donauufer
Kiesstrände der Donau (beliebtes Brutgebiet und deswegen ist das Betreten in der Brutzeit strengstens verboten)
Gedenk-Strauß für die "Opfer der Donau" am Ufer
Strommasten durch das Naturschutzgebiet
Potentieller Seitenarm der Donau bei höherem Wasserstand
Donauwindung im Nationalpark
Uferhaus in Orth an der Donau







































In Orth an der Donau trieb mich die Kälte dann unter Deck. Rechtzeitig zu "Kaffee und Kuchen Time." Es gab eine große Auswahl an Kuchen, dazu entweder Kaffee oder Meßmer Tee. Diesmal jedoch ging es nicht ohne Anstellen, zumindest wenn man beim Kuchen noch eine Auswahl haben wollte. Aus dem Salon beobachten wir wie das Donauufer an uns vorbeizog. Während ich an Deck gewesen war, hatte mein Freund wohlweißlich im Salon ausgeharrt (ein Kännchen Tee €3,40) und dem Vortrag des Reiseleiters über die Donau gelauscht. Leider waren seine Scherze oft etwas zu nationalistisch angehaucht... manche haben es anscheinend bis heute nicht verkraftet, dass wir nicht mehr in einer Monarchie leben.

Zum Sonnenuntergang ging es noch einmal kurz aufs Deck.
Sonnenuntergang auf der Donau
Brennender Wald
Kurz nach Sonnenuntergang kamen wir in Bratislava an. Das Schiff parkte unter dem Novy Most, der Brücke mit dem UFO für die, die schon in Bratislava waren.
Novy Most in Bratislava mit dem UFO-Restaurant/Aussichtsplattform
Die meisten Passagiere gingen hier von Board, entweder mit der geführten Tour (€15 inkl. Bummelzug) oder auf eigene Faust. Mein Freund und ich entschieden uns an Board zu bleiben und zu Lesen. Deswegen hier nur ein verwackeltes Bild des Schlosses vom Sonnendeck aus geschossen.
Das Schloss von Bratislava vom Steg aus gesehen
Nach ca. 2h kamen die Passagiere langsam retour. Ich hatte heiß geduscht, da ich immer noch durchgefroren war (schöne starke, heiße Dusche in der Kabine) und mich etwas zurechtgemacht. Die Kleidung war zwar leger an Board, aber zum Abendessen macht es doch etwas Spaß sich etwas Hübsches anzuziehen :)

Es gab eine leckere Vorspeise, dann Tomatencreme-suppe (sehr würzig) und dann kam der Hauptgang: Das Martini-Ganserl. Lt. Legende wollte der heilige Martin nicht Bischoff werden und versteckte sich vor der Meute im Gänsestall. Die jedoch schrien los wie wild und verrieten sein Versteck. Deswegen werden die Gänse zu Martini (11.11.) nun gemeuchelt und gegessen. Irgendwie seltsam oder? Man sollte sie eigentlich ehren, da die Menschen Martin ja finden wollten, oder? Stattdessen werden sie gemästet und geschlachtet... nicht sehr dankbar, wie ich finde.
Ganserl mit Kastanien, Kohlsprossen, Kartoffelknödel, Apfelkraut und Röstapfel
Gut war es trotzdem... auch wenn ich mich deswegen jetzt etwas schuldig fühle. Mein Freund hatte das Alternativgericht bestellt und das waren: Asiatische Nudeln mit Gemüse.
Asiatische Nudeln mit Gemüse
So lecker wie das Ganserl inkl. Beilagen war, so grauslich waren die Nudeln. Das Gemüse und die Nudeln waren komplett zerkocht und das Ganze mit irgendeinem Gewürz zugerichtet, sodass man außer dieser Schärfe nichts anderes mehr schmecken konnte. Mein Beileid allen Vegetariern...

Als Nachspeise hatte man die Wahl zwischen Mousse au Chocolat (lt. meinem Freund lecker), Obstplatte und Käsebuffet. Ich habe mich für letzteres entschieden und der Käse war sooooo gut. Dazu gab es noch ein tolles Mischbrot mit frisch-knackiger Kruste wie man es heutzutage praktisch nirgendwo mehr kriegt. Im Großen und Ganzen war es also ein sehr gutes Menü mit Ausreisern. Vor allem das Service war auch sehr gut!

Danach ging es retour in unsere Kabine, wo man schon die Betten runter geklappt hatte und ein Milka Naps aufs Kopfkissen gelegt hatte. Noch ein bißchen gelesen und dann gingen wir auch schon schlafen.

In der Nacht ging es bereits stromaufwärts wieder retour nach Wien.
Bett in unserer Kabine

StatCounter

Twitter Facebook Favorites More

 
Powered by Blogger