Sonntag, 18. August 2013

Japan: Hahajima - Osthafen und Relikte aus dem 2. Weltkrieg

Bei meiner Wanderung durch Sekimon, das grüne Herz von Hahajima, hatte ich ja bereits einen ersten Blick auf den Osthafen geworfen. Der Blick von oben herab lässt sich dann auch nur schwer toppen, immerhin besteht der Hafen eigentlich nur aus einem riesigen Betonsteg, der mit vermutlich viel Geld damals für Walfangschiffe gebaut wurde. Inzwischen legen hier nur noch kleinere Fischerboote und hie und da militärische Schiffe an. Es gibt auch ansonsten keine Gebäude weit und breit.
Blick vom Anlegesteg auf den kleinen Strand des Osthafens

Es gibt einen kleinen Strand und das Wasser ist absolut glasklar und lädt geradezu zum Schwimmen und Schnorcheln ein. Vom Steg sieht man bis auf den mindestens 10m entfernten Meeresgrund und auf die Vielzahl von Fischen, die sich hier tummeln. Schildkröten werden hier angeblich auch öfters gesehen, aber ich hatte kein so ein Glück. Da es zu der Jahreszeit doch etwas zu frisch zum Schwimmen war, begnügte ich mich also einfach nur mit Fotos.
Nicht die Tropen, sondern das Wasser im Osthafen. Die Farben wenn man direkt nach unten sah war absolut fantastisch.
Der Hafen liegt in einer malerischen Bucht, die von hohen, dicht bewaldeten Hügeln umgeben ist. Leider blockiert aber die hohe Hafenmauer die Aussicht darauf vom Steg. Somit bleibt eigentlich nur der eingeschränkte Blick vom kleinen Strand.
Die umliegenden bewaldeten Hügel des Osthafens
Menschenleere Straße zum Osthafen
Auf wenn kein Mensch irgendwo zu sehen war, gab es doch einiges zu Entdecken. Wie üblich kroch ich etwas herum und fand ein paar Tiere und Pflanzen.
Ein Weißbauchtölpel (Sula leucogaster) zieht seine Kreise.
Eine schöne Schlingplanze zeigt ihre Blüten.
Ein Japanbrillenvogel (Zosterops japonicus alani)
Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) oder zumindest Verwandte davon.
Danach ging es mit dem Auto wieder retour auf die Hauptstraße und nach einem letzten Blick auf den Hafen war auch schon der nächste Stopp erreicht.
Der Osthafen auf Hahajima.
Ein kleiner unscheinbarer Pfad führt zu einigen Relikten aus dem 2. Weltkrieg. Drei Artilleriekanonen, die den Hafen schützten, befinden sich im Dschungel. Der Blick aufs Meer ist schon längst zugewachsen und so rosten sie einfach vor sich hin.
Rost und Flechten zerlegen langsam und stetig die Relikte aus dem Krieg.
Auch Jahrzehnte später wirken diese Kanonen sehr beeindruckend.
Aus diesem Rohr wird sicher kein Geschütz mehr gefeuert.
Die Stimmung ist etwas surreal...
Bei der letzten Kanone finde ich ein Schild mit Erklärungen. Anscheinend bin ich die Route verkehrt herum gegangen. Macht irgendwie Sinn, die meisten kommen wohl vom Haupthafen und nicht vom Osthafen. Die Inschrift ist nur auf Japanisch. Wenn ich es richtig verstehe, dann waren im Juli 1944 nur mehr 178 Einwohner auf der Insel, dafür aber 7500 Soldaten. Unter Angriffen und Nahrungsmittelmangel hielten sie bis zum 1. August 1945 durch. Unter Anweisung der Amerikaner wurden die verbleibenden Waffen unschädlich gemacht. Ja und jetzt, sind sie immer noch da und rotten vor sich hin.
Die Erklärung ist leider nur auf Japanisch angebracht.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine etwas deutlichere Sehenswürdigkeit, ein Suchscheinwerfer aus dem 2. Weltkrieg. Da alles zugewachsen ist, frage ich mich was dieser Scheinwerfer eigentlich beleuchtet hat? Flugzeuge? Schiffe im Hafen?
Der Suchscheinwerfer ist sogar auf Englisch angeschrieben.
Auf den ersten Blick ist nicht mehr viel übrig.
Die rostigen Überreste lassen nur erahnen wie der Scheinwerfer aussah.
Dahinter befinden sich die Überreste des Generators. Zumindest sieht es danach aus.
Mehr gibt es im Norden der Insel eigentlich nicht mehr zu sehen. Ich legte einen kurzen Stopp neben einem Mini-Solarkraftwerk ein. Daneben befindet sich ein schöner Aussichtspunkt. Früher verlief da die Straße, aber inzwischen gibt es einen Tunnel.
Ein schöner Aussichtspunkt auf Hahajima.
Auf den Palmen befanden sich viele (vermutlich endemische) Schnecken.
Auf der anderen Seite des Tunnels war das Wetter plötzlich schlechter (das ist übrigens mein Wagen im Bild).
Ich kehrte daraufhin nach nach Oki zurück für eine späte Mittagspause. Als nächstes gibt es ein paar Fotos aus Oki und jede Menge Haie.

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