Sonntag, 18. August 2013

Japan: Hahajima - Osthafen und Relikte aus dem 2. Weltkrieg

Bei meiner Wanderung durch Sekimon, das grüne Herz von Hahajima, hatte ich ja bereits einen ersten Blick auf den Osthafen geworfen. Der Blick von oben herab lässt sich dann auch nur schwer toppen, immerhin besteht der Hafen eigentlich nur aus einem riesigen Betonsteg, der mit vermutlich viel Geld damals für Walfangschiffe gebaut wurde. Inzwischen legen hier nur noch kleinere Fischerboote und hie und da militärische Schiffe an. Es gibt auch ansonsten keine Gebäude weit und breit.
Blick vom Anlegesteg auf den kleinen Strand des Osthafens

Es gibt einen kleinen Strand und das Wasser ist absolut glasklar und lädt geradezu zum Schwimmen und Schnorcheln ein. Vom Steg sieht man bis auf den mindestens 10m entfernten Meeresgrund und auf die Vielzahl von Fischen, die sich hier tummeln. Schildkröten werden hier angeblich auch öfters gesehen, aber ich hatte kein so ein Glück. Da es zu der Jahreszeit doch etwas zu frisch zum Schwimmen war, begnügte ich mich also einfach nur mit Fotos.
Nicht die Tropen, sondern das Wasser im Osthafen. Die Farben wenn man direkt nach unten sah war absolut fantastisch.
Der Hafen liegt in einer malerischen Bucht, die von hohen, dicht bewaldeten Hügeln umgeben ist. Leider blockiert aber die hohe Hafenmauer die Aussicht darauf vom Steg. Somit bleibt eigentlich nur der eingeschränkte Blick vom kleinen Strand.
Die umliegenden bewaldeten Hügel des Osthafens
Menschenleere Straße zum Osthafen
Auf wenn kein Mensch irgendwo zu sehen war, gab es doch einiges zu Entdecken. Wie üblich kroch ich etwas herum und fand ein paar Tiere und Pflanzen.
Ein Weißbauchtölpel (Sula leucogaster) zieht seine Kreise.
Eine schöne Schlingplanze zeigt ihre Blüten.
Ein Japanbrillenvogel (Zosterops japonicus alani)
Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) oder zumindest Verwandte davon.
Danach ging es mit dem Auto wieder retour auf die Hauptstraße und nach einem letzten Blick auf den Hafen war auch schon der nächste Stopp erreicht.
Der Osthafen auf Hahajima.
Ein kleiner unscheinbarer Pfad führt zu einigen Relikten aus dem 2. Weltkrieg. Drei Artilleriekanonen, die den Hafen schützten, befinden sich im Dschungel. Der Blick aufs Meer ist schon längst zugewachsen und so rosten sie einfach vor sich hin.
Rost und Flechten zerlegen langsam und stetig die Relikte aus dem Krieg.
Auch Jahrzehnte später wirken diese Kanonen sehr beeindruckend.
Aus diesem Rohr wird sicher kein Geschütz mehr gefeuert.
Die Stimmung ist etwas surreal...
Bei der letzten Kanone finde ich ein Schild mit Erklärungen. Anscheinend bin ich die Route verkehrt herum gegangen. Macht irgendwie Sinn, die meisten kommen wohl vom Haupthafen und nicht vom Osthafen. Die Inschrift ist nur auf Japanisch. Wenn ich es richtig verstehe, dann waren im Juli 1944 nur mehr 178 Einwohner auf der Insel, dafür aber 7500 Soldaten. Unter Angriffen und Nahrungsmittelmangel hielten sie bis zum 1. August 1945 durch. Unter Anweisung der Amerikaner wurden die verbleibenden Waffen unschädlich gemacht. Ja und jetzt, sind sie immer noch da und rotten vor sich hin.
Die Erklärung ist leider nur auf Japanisch angebracht.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine etwas deutlichere Sehenswürdigkeit, ein Suchscheinwerfer aus dem 2. Weltkrieg. Da alles zugewachsen ist, frage ich mich was dieser Scheinwerfer eigentlich beleuchtet hat? Flugzeuge? Schiffe im Hafen?
Der Suchscheinwerfer ist sogar auf Englisch angeschrieben.
Auf den ersten Blick ist nicht mehr viel übrig.
Die rostigen Überreste lassen nur erahnen wie der Scheinwerfer aussah.
Dahinter befinden sich die Überreste des Generators. Zumindest sieht es danach aus.
Mehr gibt es im Norden der Insel eigentlich nicht mehr zu sehen. Ich legte einen kurzen Stopp neben einem Mini-Solarkraftwerk ein. Daneben befindet sich ein schöner Aussichtspunkt. Früher verlief da die Straße, aber inzwischen gibt es einen Tunnel.
Ein schöner Aussichtspunkt auf Hahajima.
Auf den Palmen befanden sich viele (vermutlich endemische) Schnecken.
Auf der anderen Seite des Tunnels war das Wetter plötzlich schlechter (das ist übrigens mein Wagen im Bild).
Ich kehrte daraufhin nach nach Oki zurück für eine späte Mittagspause. Als nächstes gibt es ein paar Fotos aus Oki und jede Menge Haie.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Webtipp: Reiseregistrierung nun auch in Österreich

Vor ein paar Tagen erhielt ich vom österreichischen Außenministerium (bzw. korrekterweise das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten) eine Einladung zu einer Pressekonferenz zum Thema Reiseregistrierung. Interessanterweise nicht als Reiseveranstalterin sondern als Reisebloggerin. Da man sich die Möglichkeit Fragen zu stellen natürlich nicht entgehen lassen kann, war ich heute selbstverständlich dort.

Eingang zum Außenministerium am Minoritenplatz 8 in Wien
Das Thema war wie bereits erwähnt die Reiseregistrierung. Dabei handelt es sich um eine Webseite auf der Reisende freiwillig angeben können wann und wohin sie verreisen, inkl. Kontaktdaten wie Handynummer und E-Mail, um im Notfall für die Botschaft bzw. das Konsulat vor Ort ersichtlich zu machen wie viele Staatsbürger sich im Krisengebiet befinden bzw. evakuiert werden müssen. Die Daten werden 14 Tage nach Rückkehr aus dem Reiseland gelöscht.

Wenn man über ein Reisebüro bucht, übernimmt selbstverständlich der Reiseveranstalter die Aufgabe die Kunden zu informieren, bzw. den Rückflug zu organisieren. Die Regierung kann jedoch in gravierenden Situationen den Reiseveranstalter um Herausgabe der Kundeninformationen bitten (das ist jetzt nett formuliert, normalerweise darf man keine Kundendaten an Dritte weitergeben, ein Gesetz verpflichtet aber in solchen Fällen dazu) um das selbst zu regeln.

Wenn man aber individuell unterwegs ist, sprich sich Flug, Hotels etc. selbst zusammengekauft hat, dann ist man praktisch auf sich selbst gestellt. In solchen Fällen bietet es sich natürlich an die Reiseregistrierung zu nutzen damit im Notfall das eigene Land darüber informiert ist, dass man sich potentiell im Krisengebiet befindet. Der Reisende selbst wird selbstverständlich auch per SMS/Email informiert falls sich die Situation vor Ort verschärft oder ein Notfall eintritt.

Passend dazu gibt es auch die Auslandsservice App, die Informationen zu rund 200 Reiseländern enthält, die (wichtig!) auch offline abgerufen werden können. Auch die Kontaktdaten zu österreichischen Botschaften und Konsulaten sind natürlich inkludiert, wobei man die als Individualreisender sowieso immer bei Hand haben sollte. Wer Internet hat, kann sich über Google Maps sogar den schnellsten Weg zur nächsten Botschaft oder Konsularstelle zeigen lassen. Grundsätzlich, wenn man viel reist und den Platz dafür am Handy hat, keine schlechte Idee. Für die Funktionstüchtigkeit kann ich leider nicht bürgen, da mein Uralt-Handy für dafür keinen Platz hat.

Staatssekretär Reinhold Lopatka (links) stellt das neue Service vor
Einige Details, die erwähnt wurden sind ganz interessant: 420.000 Konsularfälle wurden 2012 betreut, das sind 4% mehr als 2011, Tendenz generell steigend. Neben Bangkok wird vor allem die Botschaft in Madrid in Anspruch genommen. Nach diversen Naturkatastrophen in den letzten Jahren wurde ein eigener Krisenraum eingerichtet und ein eigenes speziell geschultes Krisenunterstützungsteam zusammengestellt, das vor Ort geschickt wird um dort direkt den Staatsbürgern zu helfen. Der Telefondienst für besorgte Angehörige kann auf bis zu 30 Personen aufgestockt werden.

Grundsätzlich finde ich diese Reiseregistrierung sinnvoll. Wenn es die Arbeit des Außenministeriums in Krisensituationen erleichtert und diese dadurch schneller handeln können, ist das für den Reisenden auf jeden Fall ein Gewinn. Wenn man nach München oder Bibione fährt, ist es natürlich nicht notwendig sich zu registrieren. Meine Erfahrungen mit der Krisenbewältigung 2011 in Japan waren ja eher nicht so rosig, aber seitdem sind bereits über zwei Jahre vergangen, also hat sich vermutlich einiges gebessert.

In Kürze: Ich war knapp 2000km südlich von Tokyo, sprich deutlich außerhalb der Gefahrenzone. Zwar wurde der Fährbetrieb eingestellt und vorsorglich Tsunami-Warnung gegeben, aber ansonsten war alles in Ordnung. In Österreich wurde derweil gesagt, dass jeder der sich in Japan aufhält die Botschaft kontaktieren soll. Die Botschaft selbst wurde von Tokyo nach Osaka transferiert. Da mein Rückflug über Tokyo ging (am 11. war das Erdbeben, am 14. war ich in Tokyo und am 15. ging es retour nach Wien) kontaktierte ich brav die Botschaft, sagte wann ich in der Gegend bin, fragte ob ich vielleicht schauen sollte, dass ich über Osaka retour fliegen kann und wurde mit absoluter Gleichgültigkeit gestraft.

Okay, ich war nicht panisch, ich war offensichtlich in der Lage selbst Informationen einzuholen und hatte bereits mein Rückflugticket in der Hand. Ich verstehe absolut, dass die Herrschaften in der Botschaft am liebsten nichts mit mir zu tun haben wollten, da ich ja offensichtlich nichts von ihnen benötigte und sie genau so wenig wussten wie ich ob die AUA nun fliegen würde oder nicht. Sprich, mein Anruf bei der Botschaft hat absolut nichts gebracht und war Zeitverschwendung auf beiden Seiten.

Warum aber macht man dann bitte alle Angehörigen panisch und sagt denen man soll auf jeden Fall die Botschaft kontaktieren? Mein Problem ist also nicht mit der Handhabe vor Ort sondern mit der in Österreich. Zugegebenermaßen sind die Medien Hauptschuldige an jedweder Panikmache, aber bitte, die Regierung sollte auch hier in der Lage sein zu vermitteln das Japan, obwohl ein relativ kleines Land, doch sehr langgestreckt ist und nicht jeder, der im Land ist, sich praktisch im havarierten Kernkraftwerk befindet und garantiert verstrahlt wird.
Die Minoritenkirche gegenüber vom Außenministerium
Okay, Ende meiner Tirade. Hier sind alle Links:
www.reiseregistrierung.at (Links gibt es übrigens auch eine Registrierung für Auslandsösterreicher. So bleibt man immer am Laufenden was neue Gesetze, Wahlen, etc angeht).
www.auslandsservice.at (Hier gibt es die App zum Herunterladen).
www.reiseinformation.at (Hier gibt es Reiseinformationen und auch Reisewarnungen, sowie Infos über Botschaften/Konsulare und Ärzte/Anwälte. Ich würde empfehlen vor jeder Reise einen kurzen Blick hinein zu werfen. Hier z.B. zu Japan).

Ich habe mich bemüht die erhaltenen Informationen korrekt wieder zu geben. Da ich allerdings keine geschulte Journalistin bin, bitte ich um Kontaktaufnahme, falls etwas nicht stimmt. Die hier vertretene Meinung ist meine private.

Montag, 3. Juni 2013

Japan: Kitamura, im Norden von Hahajima

Im Norden von Hahajima
Nachdem ich am Vortag den Südzipfel von Hahajima erkundet hatte, ging es diesmal ganz in den Norden. Mein erster Stopp war das verlassene Dorf Kitamura (Norddorf) am Kitakou (Nordhafen). Ja, ich weiß, nicht gerade die einfallsreichsten Namen.
Die rote Markierung ist das Ende der Straße am Nordhafen.
Wie man auf der Karte sehen kann endet die Straße dort. Es gibt noch eine kleine Wanderung, die man zu einem anscheinend recht netten Strand machen kann, aber die geht über einen Berg drüber und davon hatte ich erstmals genug.
Die Geschichte von Kitamura.
Kurz erzählt: Die Hahajima-maru hat früher hier angelegt. Es gab ein Dorf mit Schule, Postamt, Greisler, Rum-Manufaktur etc. Am Bild sieht man, dass doch einige Häuser hier standen. Vor der Zwangsevakuierung 1944 lebten hier um die 600 Menschen. Nach dem Krieg blieb das Dorf verwaist und inzwischen ist es komplett überwachsen.
Blick vom Hafen die ehemalige Hauptstraße von Kitamura entlang.
Der Nordhafen ist ein toller Ort zum Schorcheln. Während ich da war hat einer das auch gemacht. Man soll dort auch recht häufig Meeresschildkröten sehen. Ich habe testweise meine Kamera ins Wasser gehalten und recht viele unterschiedliche bunte Fische gesehen, aber leider keine Schildkröte.


Grundsätzlich wäre das Wasser auch nett zum Schwimmer, der Untergrund sind jedoch Steine. Am Strand wird leider auch einiges an Dreck angespült. Irgendwie sehr traurig, wenn man so etwas an einem so schönem Ort sieht.
Der Dreck, der angespült wird ist recht vielseitig.
Obwohl die Sonne schien und es angenehm warm war, entschied ich mich gegen einen Plantsch im Wasser. Die Wassertemperatur war zwar erträglich, aber doch nicht so, dass ich da unbedingt rein wollte. Anfang April ist halt immer noch Anfang April.
Die Mauern am Straßenrand zeigen wo Häuser standen.
Eine der Sehenwürdigkeiten ist die alte Volkschule von Kitamura. Sie wurde 1887 erbaut und wie bereits erwähnt 1944 aufgegeben. Fast 70 Jahre, da ist es kein Wunder, wenn nur mehr die Fundamente und der Torbogen zu sehen sind. Die Ficus-Bäume haben dort inzwischen ihr neues Zuhause gefunden.
Eingang zur Kitamura Volksschule.
Gegenüber befand sich ein Geschäft aber dort sieht man nichts mehr außer Dschungel.
Man kann zwar hineingehen, aber es gibt kaum mehr etwas zu sehen. Die Bäume sind allerdings ziemlich beeindruckend. Irgendwie fühlte man sich als würde man auf uralten Ruinen stehen, dabei leben vermutlich noch irgendwo Menschen, die hier zur Schule gegangen sind.
Im Inneren der Kitamura Volkschule.
Mein nächster Stopp: Der Osthafen und einige beeindruckende Relikte aus dem 2. Weltkrieg.

Montag, 6. Mai 2013

Japan Plus Touristik

Der eine oder andere hat sich vielleicht gefragt warum es so lange keine Updates gab, nun ja, die kurze Antwort ist, ich war beschäftigt! Die längere ist jedoch, dass ich mir einen Traum erfüllt habe. Nein, diesmal war es keine Reise, aber es hat mit Reisen zu tun!

In aller Kürze (auch wenn es ziemlich lang gedauert hat und ich durch viele bürokratische Hürden dafür gesprungen bin): Ich habe mein eigenes Reisebüro mit Reiseveranstalter-Berechtigung gegründet! Der Name ist Japan Plus Touristik und der ist auch ganz schnell erklärt: Neben Japan biete ich nämlich auch die Reiseziele an, die ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber verkaufen durfte: Australien, Neuseeland und die Südsee.

Damit das hier keine reine Werbung wird (und ich verspreche, dass ich keine weitere Posts zu dem Thema machen werde, nur mehr Reise-Berichte, etc. von jetzt an) möchte ich ein bisschen mehr über mich erzählen und wie es dazu kam, dass ich mich in Japan verliebt habe.

Es fing relativ klassisch an, ich würde Fan der japanischen Populärkultur, sprich Anime und Manga. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen Japanisch lernen um meinen Lieblings-Manga fertig zu lesen (damals dauert es noch ein Jahr bis ein Band erschien). Nach einer Woche war ich aber so begeistert von den Kollegen und den Lehrenden auf der Japanologie, dass ich mein Medizin-Studium (nach 3 Jahren) hin-schmiss. Okay, das war nicht der einzige Grund. Das Studium war überlaufen, mit den Kollegen konnte ich nicht und laut einer netten Aussendung der Ärztekammer wäre ich 32 Jahre bis ich mit dem Studium fertig wäre (bei der Berufsinformations-Messe wurde einem davon natürlich kein Wort gesagt).

Februar 2003 auf der Shiretoko Halbinsel auf Hokkaido (Yup, ich stehe auf dem zugefrorener Meer)

Juli 2003 auf Okinawa (schon damals zog es mich offensichtlich an abgelegene Orte)
Jedenfalls war ich sehr glücklich an der Japanologie, ging auch für ein Auslandsjahr nach Japan und fand dann mit dem Bakkalaureats-Abschluss auch gleich einen Job bei JALPAK, dem Reisebüro von Japan Airlines. Dort wurden mir sehr viele Grundlagen der Reisebranche beigebracht und es machte mir sehr viel Spaß Reisen nach Japan zu verkaufen. Sprich, ich hatte Blut geleckt!

Nach zwei weiteren Jobs in der Branche war ich jedoch etwas frustriert. Ich hatte zwei Mal mein Herzblut dafür gegeben ein Japan Programm aufzubauen und beide Mal wurde das aufgrund von äußeren Umständen grad als es begann bekannt zu werden abgewürgt.

Also sagte ich mir, das dritte Mal bringt's und sah nach was ich alles brauche um mein eigenes Ding aufzuziehen. Eine Gewerbeprüfung und diverse bürokratische Hürden später habe ich es endlich geschafft. Sogar die Lizenz zum Ausstellen des Japan Rail Pass habe ich nun!

Wie man an meinem Blog vermutlich erkennen kann, bin ich ein großer Japan Fan. Inzwischen war ich bereits mehr als 20x dort und bereise auch immer unterschiedliche Gegenden. Zugegebenermaßen zieht es mich doch etwas abseits der üblichen Touristenrouten, aber die kenne ich trotzdem auch gut.

Es würde mich freuen, wenn ihr bei eurer Japan Reise mein Reisebüro in Betracht ziehen würdet! Ich werde mein Bestes geben, dass es eine unvergesslich gute Reise wird! (Garantien für's Wetter werden aber keine übernommen...)



Meine Webseite: www.japan-plus.at
Facebook: http://www.facebook.com/JapanPlusTouristik (deutlich mehr Updates als hier)

Somit geht es wieder zurück zu den üblichen Blog-Posts. Ich verspreche auch Besserung und etwas regelmäßigere Berichterstattung!

Sonntag, 17. März 2013

Japan: Minamizaki - Auf den Spuren des pazifischen Krieges

Warnschild auf Hahajima
Nach meiner Wanderung über den Berg Chibusa sprang ich in meinen bereitstehenden Mini-Bus und machte mich gleich auf zum Minamizaki Wanderweg. Der Südzipfel der Insel ist natürlich ebenfalls ein Naturschutzgebiet und hier wurde auch erfolgreich die grüne Anolis Echse dermaßen reduziert, dass sich die native Ogasawara Echse halten konnte. Gleich am Anfang des Pfades sonnte sich schon eine auf einem Baumstumpf.
Ogasawara Echse (Cryptoblepharus boutonii nigropunctatus)
 Der Weg ist praktisch eben und geht durch einen dichten aber lichten Dschungel. Man kommt also ziemlich flott voran. Nach einem kurzen Spaziergang kommt man zum Suribachi Aussichtspunkt. Dabei handelt es sich um eine Krater-ähnliche Böschung aus rotem Sand. Ich habe ein Schild fotografiert auf dem steht, dass es vermutlich die Bombe eines amerikanischen Kriegsschiffes war, die hier einschlug, allerdings bin ich mir nicht mehr 100% sicher ob damit diese Böschung gemeint war. Passen würde es jedenfalls von der Form her.
Suribachi Aussichtspunkt
Ausgetrocknete, rote Erde am Suribachi Aussichtspunkt
Mein Unterkunfts-Besitzer und Guide hatte mir eine Taschenlampe mitgegeben und einen Tipp wie ich die Ruinen des japanischen Bunkers finden konnte, aber der Pfad dem ich folgte führte mich stattdessen anscheinend in eine biologische Versuchstation mit abgesteckten Stücken Vegetation. Danach war mein Wunsch nach Abenteuer etwas gedeckt und ich folgte dem Hauptpfad erst einmal zum Berg Kofuji ("kleiner Fuji"). Die Aussicht von dort war jedenfalls sehr schön.
Blick vom Berg Kofuji nach Süden.
Der Minamizaki Strand mit dem Rest von Hahajima im Norden.
Zum Minamizaki Strand führt ein Pfad hin. Davor befindet sich ein netter Picknick-Platz mit Tischen und Bänken. Der Hügel am Zipfel des Strands ist aber gesperrt, da dort Albatrosse brüten.
Blick vom Berg Kofuji zum Berg Chibusa.
Nachdem die wenigen anderen Touristen weg waren, schlich ich mich durchs Dickicht einem versteckten Pfad entlang zum Eingang der Bunker-Anlage. Die gesamte Insel ist, genau wie Chichijima, von solchen Gängen durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Vermutlich nicht so bekannt, aber auch Iwo-jima gehört zu den Ogasawara Inseln. Über den Krieg wird hier jedoch sehr ungern gesprochen, somit ist es schwer wirklich etwas herauszufinden.
Der Eingang zum Bunker
Drinnen war es verdammt dunkel. Die Taschenlampe konnte gerade einmal das Fleckchen Erde vor mir beleuchten. Ich folgte also einfach dem Licht und gelangte so in einen Raum mit den Resten einer Artillerie-Kanone.
In den Gängen des Bunkers war es ziemlich dunkel.
Die Kanone lag in den Überresten ihres Gestelles und rundherum waren weitere Teile verstreut. Sie blickte immer noch Richtung Osten, allerdings war inzwischen der Blick aufs Meer komplett zugewachsen.
Überreste des 2. Weltkrieges auf Hahajima
Mit Blitz sah das Ganze deutlich weniger dramatisch aus.
Der Blick auf das Meer war bereits zugewachsen.
Durch das eintretende Licht war es mir möglich den Gang zu fotografieren. Bis auf etwas Geröll und ein paar vertrocknete Blätter am Eingang war dort nichts zu finden. Vermutlich wurde alles was tragbar ist, schon lange von dort entfernt.
Die Gänge in der Bunkeranlage waren aus dem Felsen geschlagen.
Im Nebenraum fand sich dann noch eine Artillerie-Kanone mit Blick nach Süden. Doch auch dort war der Blick aufs Meer durch Bäume und Büsche verstellt.
Die kargen Farben im Inneren schlugen sich mit dem bunten Laub des Baumes.
Quer durch die Gänge hindurch kam ich dann zum Blick nach Westen. Dort gab es keine Kanonen mehr, stattdessen einen kleinen Balkon von dem aus man einen guten Ausblick auf den Minamizaki Strand hatte.
Der Gang führte zu einem begrünten Balkon.
Von dort hatte meinen einen schönen Überblick auf den Minamizaki Strand.
Blick vom Balkon retour in den Gang.
Bis auf die zwei Kanonen-Räume, einen leeren Raum im Inneren und den Balkon konnte ich nichts weiter finden und machte mich stattdessen auf den Weg zum Minamizaki Strand. Der Blick darauf hatte mir jedenfalls schon mehr als genug Lust darauf gemacht!
Minamizaki Strand mit Blick auf den Berg Kofuji.
Obwohl ich im Berg mehrere Löcher sah, kann ich nicht sagen welches davon der Balkon war. Allerdings nehme ich an, dass es dort noch mehrere Tunnel gibt, die ich entweder nicht gefunden habe, oder die vermutlich einen anderen Eingang hatten. Da die Sonne aber bereits langsam zu sinken begann, begab ich mich auf den Rückweg. Diesmal nahm ich aber jeden einzelnen Abzweiger zu den Stränden auf der West-Seite der Halbinsel.
Die Strände sind gut zum Schnorcheln, aber aufgrund der vielen Steine und der starken Strömung nicht zum Schwimmen.
Der Wind trieb die Wellen sehr malerisch ans Ufer.
Der Mond ging ebenfalls sehr malerisch auf.
Ich genoss die Zeit auf den Stränden und nahm mir Zeit einfach da zu sitzen und aufs Meer zu schauen. Für jemanden der kein Meer in der näheren Umgebung hat, ein ziemlicher Luxus. Auf dem Rücken liegend konnte ich den Mond zwischen den Bäumen aufgehen sehen während die Wellen an den Strand brausten. Das sind die Momente, die man auf Reisen tankt und die einem dann zu Hause die Kraft geben durchzuhalten.
Auch an den Stränden waren immer wieder Gucklöcher von Bunkern.
In dem engen Gang befand sich jedoch nur angespülter Dreck.
Sonnenuntergang am Strand
Es gibt von der Hahajima Touristen-Info eine sehr schöne Info für Schnorchler wo es zu jedem der Strände auf der Insel einen Plan gibt mit wo was zu finden ist. Die Strände am Minamizaki bieten anscheinend sehr viel, aber allein wollte ich es nicht riskieren dort schnorcheln zu gehen, vor allem da immer wieder vor starken Strömungen gewarnt wurde sobald man den Schutz der kleinen Buchten verlässt. Stattdessen genoss ich einfach den Sonnenuntergang und sobald die Sonne hinter der Wolken verschwunden war machte ich mich flott auf den Weg retour zur Straße.

Vom letzten Strand sind es nicht einmal 10 Minuten, nur leider war ich am falschen Parkplatz gelandet und musste noch einmal eine Viertelstunde die Straße retour marschieren. Besser jedenfalls als im Wald, wo es doch recht dunkel geworden war sobald die Sonne am Horizont verschwand.

Am Parkplatz stand dann außer meinem Auto noch der zweite Mini-Bus von meinem Unterkunftsbesitzer. Er hatte sich anscheinend Sorgen gemacht und wartete auf mich, auch wenn er das mit keinem Wort erwähnte. Ich erzählte von meinem Faux Pax mit dem falschen Ausgang und er meinte dann gleich, dass man dort jetzt sehr gut die endemischen Schnecken beobachten kann. Hier also noch eine kleine Auswahl von Bilder der Tierchen, die mir begegnet sind.

Dieser hübsche Vogel schreckte mit seinem Schwanz Insekten auf!
Dieser Käfer wartete auf meinem Auto auf mich.
Mein Guide beim Schnecken suchen im abgestorbenen Laub.
Mandarina Schnecke
Am nächsten Tag geht es dann in den Norden der Insel!

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