Mein letzter Tag auf Yonaguni. Am Morgen stand ich bereits im stockdunkeln auf um mich mit meiner verschworenen Truppe von Sonnenaufgangsanbetern im Gemeinschaftsraum zu treffen. Ziemlich verschlafend drein schauend wankten wir zum Hotel-Bus, wo ein Stammgast ihn für uns in Betrieb nahm. Als wir am Agarizaki-Aussichtspunkt ankamen regnete es leicht aber beharrlich. Nach einer kurzen Erkundung versammelten wir uns wieder im Bus und versuchten uns warm zu halten.
Die Zeit verging und es war immer noch stockdunkel.
10 Minuten vor Sonnenaufgang gingen wir letztendlich zum Aussichtspunkt und starrten ins Dunkel. Der Leuchtturm beleuchtete hie und da die Gegend. Der Wind blies mit einer gewissen Fiesheit immer wieder den Regen in unseren Unterschlupf und wir versuchten vergeblich andere Leute oder Holzstelzen zwischen uns und den Wind zu bringen. Langsam wurde es heller und man konnte die Umgebung auch ohne Leuchtturm erkennen. Die weiße Gischt der sich am Ufer brechenden Wellen stach aus dem Dunkel hervor.
Nichts. Absolut nichts.
Kein Fünkchen eines Morgenrots zeigte sich am Horizont. Letztendlich gaben wir auf. Ein kurzer Abstecher zum Ubudumai-hama für ein paar letzte Fotos und dann fuhren wir retour.
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Takahashi beim Fotografieren des Ubudumai-hama |
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Monsterwellen am Ubudumai-hama |
Retour in der Pension hieß es noch schnell zusammenpacken, frühstücken und schon hieß es Abschied nehmen. Ich bekam als Geschenk noch Roh-Zucker aus Yonaguni und wurde zum Hafen in Kubura gebracht, mit einem kurzen Abstecher zum westlichsten Postamt Japans (hat jemand Interesse an den Stempeln?), und schon stand ich vor der ziemlich großen Fähre.
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Die Yonakuni verlässt den Hafen von Kubura |
Die Yonakuni (sic!) ist das einzige Schiff das regelmäßig zwischen Yonaguni und Ishigaki verkehrt. Der Preis pro Person in eine Richtung ist 3460 Yen (damals ~€30) und die Fahrt dauert regulär vier Stunden für die 127,4km. An diesem Tag dauerte es 5 1/2 Stunden... der Seegang war schon bei der Fahrt aus dem Hafen nicht zum Spaßen. Das Schiff rollte trotz der Größe wie verrückt hin und her. Im Inneren waren kleine Kojen. Jede mit einem kleinen Eimer (ja, zum Kotzen) ausgestattet.
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Schlafbereich der Fähre zwischen Yonaguni und Ishigaki |
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K.O. in der Koje |
Knapp vor 16:00 lag die Fähre vor Ishigaki vor Anker.
Fähreninfos: Die Fähre wird von Fukuyama Unkou betrieben. Sie verkehrt am Dienstag und Freitag von Ishigaki nach Yonaguni und Mittwoch und Samstag von Yonaguni nach Ishigaki. Abfahrt ist immer 10:00. Ankunft vier Stunden später oder wie lange es auch dauert (hängt vom Seegang ab). Die Fähre wird kaum abgesagt, es kann aber vorkommen, also am besten immer einen Zeitpuffer einbauen, wenn man ein Flugzeug erwischen muss. Tickets müssen nicht im Voraus gekauft werden. Ticketverkauf im Hafengebäude von Ishigaki bzw. Yonaguni (nicht zu übersehen, einfach fragen). Obige Infos sind Stand 2.11.2011. Da die Webseite nur auf Japanisch ist (und die Infos auf Wikitravel und Co. nicht immer zuverlässig) bitte einfach fragen und ich schaue gerne nach ob die Infos hier noch aktuell sind!
Und für alle treuen Leser, hier mein erstes (editiertes) Video. Best of Yonaguni :)
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