Sonntag, 13. November 2011

Österreich: Auf der Donau durch Wien mit der MS Nestroy

Nachdem wir am Vortag von Wien nach Bratislava gefahren waren, ging es in der Nacht bereits wieder stromaufwärts retour nach Wien.

Die Nacht war etwas anstrengend. Da unsere Kabine am untersten Deck und noch dazu die vorletzte von hinten war, war der Schiffsmotor entsprechend laut zu hören. Ich hatte mich jedoch vorher über die MS Nestroy informiert und Oropax mit. Mit denen ging es eigentlich ganz gut. Mitten in der Nacht wurde es irgendwann leise und ich nahm die Dinger wieder raus, aber dann ging es wieder mit Volldampf weiter. Wie sich später herausstellte war ein Frachtschiff auf der Donau havariert und hatte uns aufgehalten. Dank dieser Verspätung fuhren wir aber bei Tageslicht durch Wien!

Um 06:30 weckte mich mein Handy, aber ein Blick aus dem Fenster sagte mir sofort, dass Aufstehen sinnlos war: draußen waberte nur eine Nebelwand. Nicht einmal das Wasser war zu sehen. Um kurz nach 7:00 weckte uns dann eine Durchsage des Reiseleiters und kurz darauf fuhren wir in die Schleuse Freudenau ein. Zeit zum Frühstücken!

Es gab ein reichliches Frühstücksbuffet mit Wurst und Käse (auch die Reste von der Käseauswahl vom Vorabend, hmmmm), sowie verschiedenes Obst, Joghurts, Cornflakes und seltsamerweise gebratenen Speck, Würstchen und dazu (Pulver-) Eierspeis. Für die britischen/amerikanischen Gäste vielleicht? Am besten war wieder das Gebäck, vor allem dieses krustige Brot, seufz, ich wünschte das gäbe es irgendwo zu kaufen.

Als wir aus der Schleuse ausfuhren holte ich meine Ausrüstung und schon ging es wieder auf das diesmal mit Raureif besetzte Sonnendeck. Der Nebel hatte sich zum Glück inzwischen aufgelöst. Aber genug geplaudert, hier ein paar Eindrücke von einem Morgen auf der Donau!

Aufgehende Sonne über der Donau mit Donauinsel links
Mexiko-Kirche mit Flussschiff im Vordergrund
Unter der Reichsbrücke hindurch! Das Rot-Weiß-Rote Zeichen ist nicht die österreichische Flagge sondern zeigt, dass die Schiffe hier nicht durchfahren sollen (Gegenverkehr!)
Anlegestelle bei der Reichsbrücke, allerdings ganz leer
Fischer-Hausboote, Donauinsel und der Donauturm
Blick retour auf die Silhouette der Mexiko-Kirche und die Anlegestelle Reichsbrücke
Sonne spiegelt sich im Fahrwasser mit Reichsbrücke im Hintergrund
Schwanen- und Möwenversammlung am Ufer
Die Sonne spiegelt sich im Milleniumtower mit dem Mond rechts davon
Das Schulschiff! Ein Gymnasium befindet sich hier.
Und wieder eine Brücke!
Kajak-Fahrer am Morgen
Einfahrt zum Donaukanal
Zu dem Zeitpunkt hatte mein Freund uns schon ausgecheckt. Letztendlich betrug unsere Rechnung für die Getränke €18,50. Für nicht einmal 24 Stunden doch ein stolzes Sümmchen. Ich nehme aber an, dass man auf längeren Reisen einfach auch ein Mineralwasser im Zimmer hat. Wir haben uns ja auch beide eine leckere heiße Schokolade mit Schlag gegönnt und die war eigentlich mit €2,90 nicht wirklich teuer. Es hält sich also die Waage. Außerdem war noch Trinkgeld fällig. Empfohlen sind €6 pro Tag pro Person für das Personal und €1 pro Tag pro Person für den Reiseführer. Wenn man mit dem Service nicht zufrieden ist, kann man auch weniger geben. Das Personal ist aber traditionsgemäß von diesem Trinkgeld abhängig, also am besten von Anfang an einkalkulieren ins Reisebudget. Wir hatten beim Service wirklich nichts zum meckern.

In der Zwischenzeit waren auch bereits einige Zimmer geputzt worden und ich nutzte die Gelegenheit für Fotos von der Suite und einem Zimmer am obersten Deck.
Gang zu den Kabinen
Die Suite mit Doppelbett und Sofa
Die Kabine war ident mit unserer, mit Ausnahme der großen Fenster natürlich!
Ich war ziemlich überrascht, dass die Kabinen, mit Ausnahme der Suiten, komplett ident sind. Der einzige Unterschied ist, dass am Grillparzerdeck (dem untersten) nur ein zwei kleine Fenster auf Schulterhöhe sind, während die anderen Decks einen französischen Balkon haben, bei dem man das Fenster öffnen kann. Nachdem die kleinen Sofas nicht wirklich bequem sind und nicht jeder tagsüber im Bett liegen/sitzen mag, werden die meisten wohl trotz schöner Aussicht den Tag wie wir im Salon und auf dem Sonnendeck verbringen. Wenn ich persönlich eine längere Reise mit dem Schiff machen würde, dann vermutlich in der Suite, da das wirklich ein Raum ist in dem man sich auch so gerne aufhält.

Was mich auch etwas gestört hat, was aber vermutlich unvermeidlich ist, sind die "Raucherzonen". Das Schiff selbst ist Nichtraucherzone. Das bedeutet natürlich, dass sich in den Aufgängen zum Sonnendeck, am Sonnendeck selbst und der schönen Outdoor Lounge vorne am Schiff (Teil des Salons) die ganzen Raucher stapeln. Das war bei den derzeitigen Temperaturen jetzt nicht so schlimm, wird aber bei besserem Wetter wahrscheinlich für Nichtraucher und Outdoorjunkies wie mich ein Problem. Die Outdoor Lounge ist dann vermutlich überhaupt nicht mehr verwendbar :( Aber das ist eben der Preis, denn man dafür zahlt, wenn man Raucher nach draußen verbannt. Ich glaub' sowohl Raucher als auch Nichtraucher sind damit nicht zufrieden, aber irgendwie muss man sich ja arrangieren, nicht wahr?
Rückkehr nach Wien Nußdorf
Leopoldsberg mit Leopoldsbergkirche und -Burg von Nußdorf aus gesehen
Abreise
Das war erst meine zweite Donaukreuzfahrt, und die erste mit Übernachtung. Ich muss sagen ich war selbst überrascht wie gut es mir gefallen hat und kann mir eine Reise bis zum Schwarzen Meer eigentlich gut vorstellen. Allerdings hat das noch Zeit :) In 20 Jahren ist die Donau ja hoffentlich immer noch da. Bis dahin erkunde ich den Rest der Welt noch etwas genauer.

1 Kommentare:

Bed and breakfast hat gesagt…

Wie schön muss es sein, Wien von einem Donauschiff aus zu sehen!

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