Donnerstag, 25. Dezember 2008

Japan: Tag 4: Nikko, Chuzenji und Sendai

Nikko ist UNESCO Weltkulturerbe
Ich wachte früh im kühlen Zimmer auf und stellte einmal die Heizung an. Erst nach einer halben Stunde, als es wieder halbwegs warm war, kroch ich aus dem warmen Futon heraus um meine Mutter zu wecken. Wir ließen uns mit dem Aufstehen ziemlich Zeit und waren dennoch bereits um 10:00 an den Hauptsehenswürdigkeiten von Nikko.
Schnitzereien am Eingangstor zum Toshogu
Ursprünglich war dies nur eine Gegend für eremitisch lebende Mönche, doch als der erste Shogun starb, ließ er sich hier begraben und sein Enkel baute dann den bombastischen Toshogu Schrein/Tempel für ihn. Es ist nicht möglich in Worte zu fassen, wie über drüber dieser Tempel ist, überall Gold, Schnitzereien, Malereien, etc. Die berühmten drei Affen (Sieh nichts böses, Sag nichts böses, Hör nichts böses) sind zum Beispiel hier. Gern hab ich auch den Drachen an der Decke, der nur ein Echo macht, wenn man unter seinen Kopf steht. Und natürlich die schlafende Katze (für die man jedoch extra zahlen muss), die über einem Durchgang hinein geschnitzt wurde und sogar jetzt noch lebensecht wirkt. Die ganzen nachgemachten Schnitzereien zum Kaufen sind nicht einmal halb so gut, obwohl es heutzutage doch schon andere Methoden gibt.
Details der Schnitzereien am Toshogu
Zum Thema Kaufen: Vor dem Eingang zum Toshogu saß ein alter Mann, der Trillerpfeifen aus Bambus in Vogelform verkaufte. Er füttert immer eine kleine schwarze Katze, die bereits vor ihm da war und auf ihn gewartet hat. Er meinte er kann es sich nicht erlauben krank zu werden, weil sonst niemand die Katze füttert (sie heißt "Kuro", Schwarz). Also wenn ihn jemand sieht, kauft ihm eine Trillerpfeife ab, die Dinger sind toll und sicher ein nettes Geschenk!
Kuro und sein Freund
Daneben gibt es unter anderem noch den Futarasan-Schrein, der zum Schutz von Nikko errichtet wurde und noch zwei Vettern hat, einen davon am Chuzenji-See. Dort ist unter anderem eine heilige Quelle, deren Wasser man trinken (und sogar mitnehmen) kann, das wahrscheinlich längste Schwert der Welt und die Möglichkeit sein Glück zu verbessern indem man zwei von drei Ringe über die passenden Stecken wirft. Also viel zu tun und somit sehr zu empfehlen.

Heilige Quelle des Futarasan Schreins
Mein Lieblingsplatz in Nikko ist jedoch der Rinnoji Taiyuin (man möge mir verzeihen, wenn der Name nicht genau stimmt, habe gerade nichts zum nachsehen). Der Tempel wurde nach Iemitsus (der oben genannte Enkel des ersten Shoguns) Tod erbaut. Nicht annähernd so prachtvoll wie der Toshogu, strahlt er jedoch eine tiefe Ruhe aus. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich nur sehr wenige bis dahin verirren. Die Handwerkskunst ist jedoch ebenso beeindruckend, vor allem wenn man sich Zeit nimmt und die Details genießt. Mir gefällt vor allem die Halle mit den aufsteigenden und absteigenden Drachen an der Decke. Die mit den Perlen tragen Wünsche gen Himmel und die anderen kommen wieder herab. Draußen stehen auch noch Laternen mit lauter kleinen Drachen. Mein Geheimtipp!

Schnitzereien am Rinnoji Tayuin
Danach ging es mit dem Bus zum Chuzenji-See. Da es aber sehr, sehr kalt war, warfen wir nur einen kurzen Blick drauf. Am Schönsten ist er bei Sonnenuntergang, dafür waren wir aber etwas zu früh. Danach spazierten wir noch zum Kegon Wasserfall, einem der höchsten Japans und genossen den Anblick. Wir waren praktisch allein dort an dem Tag!
Eisigkalter Chuzenji-See
Winterlicher Kegon Wasserfall
Danach ging es zurück über die Irohazaka Straße mit ihren unzähligen Kurven (hier möchte ich nicht Busfahrer sein!) zurück zum Bahnhof. Unsere Gastgeberin war so lieb unsere Trollies zum Bahnhof zu bringen und dann ging es mit dem Zug zurück nach Utsunomiya und von dort mit dem Shinkansen nach Sendai. Ins Hotel eingecheckt gingen wir eine der Einkaufstrassen entlang in Richtung der berühmten Weihnachtsbeleuchtung. Nachdem wir uns leckere Spießchen (unter anderem mit der lokalen Spezialität Gyuu-tan, Rinderzunge) eingeworfen hatten, ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel, da es meiner Mutter leider nicht gut ging. Die Arme hatte sich verkühlt. So endete der Heilige Abend leider mit Medikamenten statt Weihnachtsbeleuchtung.
Sendai Einkaufsstraßen mit Weihnachtsbeleuchtung

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