Sonntag, 21. Dezember 2008

Japan: Flug und Tag 1: Tokyo

Der Flug war recht angenehm, so angenehm wie 11 Stunden im Flugzeug nur sein können. Abgesehen von der zweifelhaften Farbwahl beim Design der Kabine und der Tatsache, dass es kein Video on Demand System gibt, war der Flug mit der Austrian aber in Ordnung. Ach ja, es gab außer einem Speibsackerl nichts für den Fluggast. Ich bin zwar von der British verwöhnt, weil's dort immer Zahnbürste, Socken, Schlafmaske etc. gibt, aber gar nichts? War um ehrlich zu sein etwas schockiert darüber. Dafür ist das Gebäck bei der Austrian das Beste schlechthin!

Nach der Ankunft sind wir recht schnell durch die Kontrollen gekommen und es hat sich gezeigt, dass man selbst für Fingerabdrücke und Foto kein English braucht. Zumindest ist meine Mutter gut durchgekommen. Gepäck war auch schon da und der Zoll schnell und schmerzlos. Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr am Terminal 1 angekommen, das Design ist aber ähnlich und so hatte ich mit Hilfe eines englischen Tarif-Plans auch bald ein Handy für unterwegs gemietet. Praktisch, da besorgte Freunde und Verwandte einen jederzeit erreichen können und weil mal jederzeit bei Hotels anrufen kann, wenn man sich verspäten sollte. Für den Notfall kann man auch das Internet verwenden und Zugpläne online nachsehen.

Danach wurde der Japan Rail Pass eingetauscht. Gültig ist er ab dem 23., für Tokyo ist er nämlich nur eine Geldverschwendung, außer man macht dazwischen längere Reisen. Dazu gab's noch das Suica und Narita Express Ticket, eine Verbindung aus der praktischen Pre-Paid Suica Fahrkarte (der Fahrpreis wird automatisch abgebucht) und einem Halbpreisticket für den Narita Express. Da wir gerade einen Zug verpasst hatten, blieb noch Zeit für eine kurze Stärkung im Starbucks.

Die Zugfahrt selbst war angenehm und eventlos. Uns war aber nach der Ankunft in Tokyo, trotz angeblich nur 3 Grad um 9 Uhr morgens, klar, dass wir etwas zu warm angezogen war. Zumindest der Flughafen und der Flughafenexpress waren super gut geheizt. Bei der Ankunft in der Tokyo Station zeigte sich jedoch, dass es nicht nur im Inneren so war, eine Tafel verkündete 19 Grad in Tokyo! Wir fuhren die eine Station zurück nach Kanda, wo wir unser Hotel gebucht hatten und mussten erkennen, das es die 19 Grad aber auch nur im Schatten hatte. In der Sonne war es deutlich wärmer und das Ende Dezember!

Nachdem wir eingecheckt (Zimmer erst ab 14 Uhr verfügbar) und unser Gepäck in Verwahrung gegeben hatten ging es mit dem Expresszug direkt nach Shinjuku und von dort ins Mode-Viertel Harajuku. Bei blendendem Sonnenschein begafften wir mit den anderen Touristen, die aussergewöhnlichen Gestalten, die sich jeden Sonntag unter Blitzgewitter zur Schau stellen. Danach spazierten wir durch den angenehm warmen Wald in Richtung Meiji Schrein. Unterwegs entdeckten wir einen Garten, Eintritt 500 Yen, und nahmen uns die Zeit. Obwohl es Winter war, gab es immer noch einiges zu sehen. Erstaunt war ich, dass einige Baeume noch nicht ihr strahlend rot-gelb-oranges Herbstlaub verloren hatten. Was für ein wunderschöner Anblick!

Freundlicher Empfang in Harajuku

Herbstlaub Ende Dezember in Tokyo

Nachdem wir uns etwas auf einem Bankerl ausgeruht hatten, fanden wir in einem Eck des Gartens eine Ansammlung von Japanern, die sich vor einem Brunnen anstellten. Auf meine Frage hin, wurde mit erklärt, dass das Wasser Glueck bringt und ein starker "power point" ist. Gegenstaende, die man hineinhaelt, werden zu Gluecksbringern. Die meisten jedoch wuschen ihre Hände und berührten dann ihr Gesicht und ihren Kopf. Etwas mehr Glück kann nie schaden, also schlossen sich meine Mutter und ich den Japanern an.

Danach ging es nun aber wirklich zum Meiji Schrein. Das ist ein sehr beliebter Ort zum Heiraten und oft sieht man hier sehr traditionell eingekleidete Paare, diesmal war aber niemand ausser Touristen vor Ort. Der Meiji Schrein ist vor allem für seine Lern-Glücksbringer bekannt. Vor den Prüfungen pilgern hier massenweise Studenten her. Mir ist, um ehrlich zu sein, nicht so wohl bei den Gedanken einen Menschen (den ehemaligen Meiji Kaiser) anzubeten, deswegen hab ich hier diesmal nichts gekauft. Trotzdem gab's für meine Mutter eine kurze Einführung zur rituellen Reinigung vor dem Betreten eines Schreines :)
Eingang zum Meiji Schrein

Zu der Zeit als wir dort waren, wurde gerade eine Zeremonie durchgeführt, die mit lauten Trommelschlaegen angekuendit wurde. Eine Riesentrommel war das und irrsinnig laut! Auf jeden Fall die Aufregung wert, die sich unter den Touristen zeigte :)
Stiller Flecken im Meiji Schrein

Dannach spazierten wir in Richtung Shinjuku und besuchten den Takashima Departement Store. Vom 13. Stock gibt es nämlich einen schönen (gratis) Ausblick auf Tokyo. Wenn nicht so ein starker Wind gewesen wäre (einige Züge mussten stehen bleiben, bzw. verspäteten sich am Abend deswegen), dann wäre es perfekt zum Cafe trinken oder zum Essen gewesen. Warm war es trotz Wind immer noch. Nachdem wir uns im Hello Kitty Postamt mit Briefmarken und im Geschäft daneben mit Weihnachtspostkarten eingedeckt hatten, ging es wieder auf die Promenade im 2. Stock, dort ist nämlich jedes Jahr die berühmte Weihnachtsbeleuchtung des Kaufhauses aufgebaut. Diesmal zog jedoch die Beleuchtung auf der anderen Seite der Gleise meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Baüme waren dort mit blauen und weissen Lichtern geschmückt worden. Im Hintergrund ragten wahlweise die Wolkenkrazer von Shinjuku, oder der Docomo Turm in die Höhe. Selten etwas so Hübsches gesehen!
Weihnachtsbeleuchtung in Shinjuku

Nach dem langen Flug waren wir doch schon etwas geschlaucht. Zurück im Hotel bezogen wir unser kleines, aber feines Zimmer. Während meine Mutter etwas schlief, genoss ich den Spa-Bereich des Hotels, den ich ganz für mich allein hatte. Am Abend besuchte uns dann noch eine Freundin und wir genossen einen stärkenden Ramen-Nudeltopf bei einem Plausch. Und jetzt heisst es auch für mich schlafen, meine Mutter hat bereits einen Vorsprung :)

Suica & N'Ex
Japan Rail Pass

2 Kommentare:

Kuraiko hat gesagt…

welches Hotel in Kanda hattet ihr denn?

Silvia hat gesagt…

Wir waren im Central Hotel Kanda. Hat ein eigenes Stockwerk für Frauen mit sehr nettem Gemeinschaftsbad. Wenn es etwas "normaler" sein soll, dann kann ich das Tokyu Stay Nihombashi empfehlen.

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