Mittwoch, 2. März 2011

Japan: Routenänderung nach Kabira, Ishigaki

Nachdem in den letzten beiden Tagen das Wetter auf Yonaguni bereits nicht besonders gut, bzw. grottenschlecht war, studierte ich ausführlichst die Wettervorschau. Da in den nächsten Tagen das Wetter nicht besser werden sollte, entschied ich mich auf Ishigaki zu bleiben. Ich hatte auf Yonaguni bereits ein Hotel in Kabira reserviert. Bei einer vorherigen Reise hatte mir der kleine Ort sehr gut gefallen.

Die Bucht von Kabira bei meinem Besuch in 2009
Als ich also in Ishigaki (die größte Stadt heißt genauso wie die Insel) ankam, schleppte ich mich mitsamt meinem Riesenkoffer zum Busbahnhof (die Fähre legt nicht am normalen Fährenterminal an und der Busbahnhof wäre gleich dort daneben). Dort löste ich ein Ticket für die Kabira Resort Linie. Der Preis für ein 5-Tagesticket liegt bei nur 1000 Yen! Damit kann man so oft man will von Ishigaki nach Kabira und retour fahren und natürlich an den Stationen unterwegs jederzeit aussteigen. Da der Bus allerdings als Hotelzubringer gedacht ist, gibt es am Nachmittag ein sehr großes Loch und Abends geht der letzte Bus bereits ziemlich früh außerhalb der Hauptsaison. Trotzdem der Preis ist unschlagbar!

Ich war natürlich mitten in diesem Loch angekommen und musste letztendlich über eine Stunde auf den Bus warten. Meine Fahrt führte mich auf etwas umständliche Weise (aufgrund eines Abstechers des Busses zum Club Med) endlich zu meinem Hotel, dem Seamen's Club Ishigaki Resort Hotel (Webseite leider nur auf Japanisch).
Das Seamen's Club Ishigaki Resort Hotel
Das Hotel ist normalerweise sauteuer, ich hatte allerdings ein Einzelzimmer inkl. Frühstück für nur 4500 Yen (damals ca. 39 Euro) pro Nacht ergattert. Auch wenn das Hotel bei dem Wetter sehr trostlos aussah, innen war es sehr schön und elegant. Ich wurde schon erwartet und bekam ein Zimmer mit Blick auf die Mangroven-Wälder, die sich zwischen dem Hotel und dem Strand befinden. Alternativ gibt es noch den Blick auf die Berge. Das Zimmer war ziemlich klein, wirklich nur mit einem Einzelbett drin. Dafür hatte es ein richtiges Bad und es war alles picobello sauber.

Ich stapelte meine Sachen ins Zimmer und ging dann gleich wieder runter. Ich wollte retour nach Kabira und dort zu Abend essen. Da der Bus schon fort war ging ich eben zu Fuß. Es sind ca. 15 Minuten vom Hotel nach Kabira. Man geht entlang von Wald und Feldern entlang und es ist auch ein etwas unheimlicher Schrein ("Betreten verboten" steht drauf, wie es meistens in Okinawa der Fall ist) auf dem Weg. Als ich in Kabira ankam begann es schon dunkel zu werden. Die Geschäfte die noch offen waren, als ich mit dem Bus durchfuhr hatten bereits alle zugesperrt.
Ausgestorbenes Zentrum von Kabira
Das Gebäude mit dem roten Licht war die Polizei, der Polizist davor allerdings nur eine Attrappe. Ich versuchte jemanden zu finden um zu fragen ob etwas offen hat hier, aber wenn niemand unterwegs ist, kann man auch niemanden fragen! Ich machte mich auf den Weg retour zum Hotel, allerdings nahm ich eine andere Straße um einen Bogen durch das Städtchen zu machen und siehe da! Ein Sushi-Lokal und ein Okonomiyaki-Lokal. Ich entschied mich für letzteres.
Okonomiyaki im noch rohem Zustand
Bei einem Okonomiyaki mit allen Drum und Dran für nur 750 Yen (damals ~6,50 Euro) kann man wirklich nichts falsch machen. Dabei handelt es sich um Teig vermischt mit Gemüse und diversen Zutaten (in meinem Fall Kimchi und Schinken). Das Ganze wird vermischt und dann auf eine im Tisch eingebaute Platte geworfen. Etwas zusammengeschoben sieht es dann fast aus wie eine Pizza. Wenn eine Seite durch ist wird es umgedreht und nochmal kurz angebraten. Ich hab's lieber wenn das jemand für mich macht, zum Glück war das in dem Lokal auch so. Bei mir zerfällt das Ding sonst immer oder ist nicht durch.
Fertiges Okonomiyaki mit Sauce, Mayonnaise und Bonito-Flocken
Am Ende garniert man das gute Stück noch mit Okonomiyaki-Sauce, Mayonnaise und Bonito-Flocken (abgeraspelter getrockneter Fisch). Die Flocken bewegen sich sehr lustig auf der heißen Unterlage! Auch wenn das ziemlich klein aussieht, so hat das Ding doch sehr viel Volumen. Ich konnte mit Ach und Krach fertig essen. Es war aber auch viel zu lecker um etwas übrig zu lassen.

Außer mir gab es nur einen einzigen Gast, der nur ein Bier trank während er darauf wartete, dass sein Essen zum Mitnehmen fertig wurde. Um diese Jahreszeit ist nicht wirklich etwas los in Kabira. Außerdem essen die meisten Touristen in ihren Hotels zu Abend. Die meiste Kundschaft am Abend sind also Leute die hier leben.

Als ich mit dem Essen fertig war, war es bereits stockdunkel. Die Besitzer waren ziemlich besorgt, weil ich zu Fuß retour zum Hotel wollte. Taxi wollte ich aber nicht zahlen und so machte ich mich auf dem Weg. Es war auch alles okay bis ich das Städtchen verlies. Genau bei dem gruseligen Schrein gab es keine Straßenlaternen mehr... außerdem hörte ich nach ein Knallen wie von Gewehrschüssen von den Bergen her. Es war also wirklich unheimlich.

Im Hotel fragte ich den Mann an der Rezeption als erstes was diese Schüsse waren. Er erklärte mir, dass das eine neue Wildschwein-Vertreibungsmethode ist. Um die Felder herum werden Infrarot-Schranken montiert und wenn etwas da durchgeht wird ein Knall ausgelöst. Wahnsinn, oder? Da ist man so weit von jeder Zivilisation entfernt und dann so ein Lärm! Zum Glück ist es in der Dämmerung am schlimmsten und lässt dann nach, oder ich hab' einfach nichts mehr gehört.

Ich surfte noch etwas im gratis WiFi in der Hotel-Lobby und zog mich dann auf mein Zimmer zurück. Fernsehen (Wetterkanal) und Broschüren (aus der Lobby) durchblättern waren mein Abendprogramm. Relativ spät ging ich dann ins Bett wo ich dann auch ziemlich schnell wegratzte.

Achtung! Das ist ein Nachtrag. Das Datum wird nach einer Woche auf das korrekte zurückgestellt.

Weiterführende Links:
Die besten Infos zu Ishigaki gibt es auf Ishigaki-Japan.com!

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